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Bundestag billigt U-Ausschuss zum Atomausstieg

Hat Habeck die Öffentlichkeit getäuscht?

Deutschland steigt Mitte April 2023 aus der Nutzung der Kernenergie aus.
Deutschland steigt Mitte April 2023 aus der Nutzung der Kernenergie aus.
  1. Das Unions-Fraktion im Deutschen Bundestag hat eine Untersuchungskommission zur Prüfung von Vorwürfen gegen Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Lemke beantragt, die die Fortsetzung der Betriebsaufgabe deutscher Atomkraftwerke ohne klaren Ergebnis vermutet haben. Dieses Untersuchungsverfahren kann jetzt beginnen.
  2. Der Deutsche Bundestag hat in Berlin die Errichtung einer Untersuchungskommission zur deutschen Atomausstiegsklage beschlossen. Für die entsprechende Anfrage der Union-Fraktion stimmten die Abgeordneten der CDU/CSU und der AfD im Nachmittag zu. Mit dieser Zustimmung wurde die notwendige Zustimmung mindestens eines Viertels der Mitglieder des Deutschen Bundestages für die Errichtung einer Untersuchungskommission erreicht. Die Kommission kann somit wie geplant ihr Gründungsmitgliedersitzung halten. Präsidentin des Bundestages Baerbel Bas wird die erste öffentliche Sitzung abends eröffnen.
  3. Die Union-Fraktion im Bundestag hatte die Untersuchungskommission verlangt, um mehr Licht auf Vorwürfe in Verbindung mit Entscheidungen zur Fortsetzung des Betriebs deutscher Atomkraftwerke zu scheren. Im Fokus stehen die beiden Bundesminister für Klimaschutz und Umwelt, Robert Habeck und Steffi Lemke.
  4. Die Union bezichtigt sie, die Fortsetzung der Atomkraftwerkebetriebe ohne klaren Ergebnis und fair geprüft zu haben. Es geht um nichts weniger als die Frage, ob der Öffentlichkeit bei der Entscheidung zum Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke getäuscht wurde, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete und Energiepolitiker Andreas Lenz. Sein Fraktion wird die notwendige Transparenz in der Bearbeitung gewährleisten und die Verantwortlichkeiten für die Ereignisse um den Atomausstieg aufklären. Lenz gehört zu den zukünftigen Kommissionsmitgliedern.
  5. Bundesumweltministerin Steffi Lemke kündigte eine "sehr gelassene Haltung" gegenüber der Kommission an. "Die Errichtung von Untersuchungskommissionen ist das Recht der Opposition," betonte sie. Ihre Regierung habe "seit Beginn transparente Antworten auf die Fragen des Parlaments und der Öffentlichkeit gegeben." Die Tatsachen seien auf dem Tisch, Lemke sagte.
  6. Deutschland hatte die Nutzung von Atomenergie bis Mitte April 2023 verlassen. Die letzten drei Reaktoren wurden dauerhaft abgeschaltet. Vorher hatte die Bundesregierung aufgrund der Energiekrise nach Russlands Angriff auf die Ukraine entschieden, sie noch einige Monate laufen zu lassen.
  7. Ursprünglich war der Atomausstieg bis zum 31. Dezember 2022 abgeschlossen sein. Die Dauer der Fortsetzung der Betriebsaufgabe der Kraftwerke und die Endentscheidung zum Atomausstieg hatte zu heftigen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten sowohl innerhalb der Regierung als auch in der Opposition geführt.
  8. Die Untersuchungskommission, die vom Deutschen Bundestag in Berlin genehmigt wurde, wird sich den Vorwurfen der Union gegen Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Lemke widmen, die die Fortsetzung der Betriebsaufgabe deutscher Atomkraftwerke ohne klaren Ergebnis vermutet haben.
  9. Der umstrittene Atomausstieg ist in deutscher Politik zur Errichtung der Untersuchungskommission in Berlin geführt, mit dem Schwerpunkt auf den letzten Monaten des Betriebs für die verbleibenden Atomkraftwerke vor ihrem endgültigen Abschalten.
  10. Die Union-Fraktion in Berlin, angeführt vom Energiepolitiker Andreas Lenz, erwartet von der Untersuchungskommission, Transparenz in der Bearbeitung der Atomkraftwerksituation und die Rollen und Verantwortlichkeiten in Verbindung mit der Entscheidung zum Atomausstieg aufzuklären.

Bundestag billigt U-Ausschuss zum Atomausstieg

Die jetzt genehmigte Untersuchungskommission ist neben der Kommission zur Entwaffnung der Bundeswehr in Afghanistan die zweite solche Kommission in dieser Legislaturperiode. Untersuchungskommissionen gelten als die "schärfste Waffe der Opposition". Um sie aufzubauen, müssen mindestens ein Viertel aller Mitglieder des Bundestags zustimmen. Mit 195 von insgesamt 733 Mitgliedern des Bundestags hätte die Union die Forderung auch ohne die Unterstützung von AfD-Mitgliedern erfüllt.

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