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Bundesmaskenhersteller klagen gegen Bundesregierung wegen angeblich nicht bezahlter Aufträge in Milliardenhöhe

COVID-19 Das Gerichtsverfahren im Justizsystem

In Deutschland wurden 1,7 Milliarden Schutzmasken verteilt - weniger als ein Drittel der insgesamt...
In Deutschland wurden 1,7 Milliarden Schutzmasken verteilt - weniger als ein Drittel der insgesamt gekauften.

Bundesmaskenhersteller klagen gegen Bundesregierung wegen angeblich nicht bezahlter Aufträge in Milliardenhöhe

In der Hitze der Corona-Krise im Frühjahr 2020 hat die Bundesregierung reguläre Beschaffungsverfahren übersprungen und Schutzmasken zu festen Preisen erworben, um die Dinge schneller in Gang zu bringen. Allerdings hat das Gesundheitsministerium oft nicht aufgezahlt und hatte zusätzliche Qualitätsbeschwerden. Die Lieferanten waren unzufrieden.

Jetzt steht die Bundesregierung im heißen Wasser, wegen laufender Streitigkeiten über außergewöhnliche Bedingungen für Maske Lieferungen während der Pandemie, potenzielle Verluste in Höhe von rund 2,3 Milliarden Euro ausgesehen. Derzeit wurden laut Angaben des Gesundheitsministeriums gegenüber einer FDP-Anfrage etwa 100 Verfahren eingeleitet, mit einem Gesamtwert von ungefähr 2,3 Milliarden Euro. Die Verfahrensausgänge sind noch unbekannt, aber es ist klar, wie FDP-Haushaltsexperte Karsten Klein dem "Welt am Sonntag" gesagt hat, dass "die Folgen der überschwänglichen Beschaffungen unter Gesundheitsminister Jens Spahn progressiv katastrophal werden."

In der Anfangsphase der Corona-Krise benötigte die Bundesregierung dringend, aber knappe Masken für das Gesundheitswesen. Um Ecken zu scheren und Dinge schneller in Gang zu bringen, nutzte das Ministerium eine einmalige Beschaffungsprozedur, in der es Verträge ohne weitere Verhandlungen zu festen Preisen abschloss. Später weigerte sich das Ministerium häufig die Zahlung und stellte Qualitätsbeschwerden auf, was zu Verfahren führte.

Bis jetzt wurden laut Angaben des Ministeriums etwa 80 Streitigkeiten durch Vergleich gelöst. Die Bundesregierung hat acht Verfahren gewonnen, die einen Gesamtwert von ungefähr 50 Millionen Euro hatten, und zwei mit einem Gesamtwert von 230.000 Euro verloren.

Insgesamt hat die Bundesregierung etwa 1,4 Milliarden Euro über diese spezielle Beschaffungsprozedur ausgegeben. Sollten Zahlungen notwendig sein, nach Entscheidungen von Gerichten, erklärt das Ministerium, werden diese aus Haushaltsreserven finanziert.

Der Ministerialchef Karl Lauterbach hat sich zuletzt zu Maske Beschaffungen während der Corona-Zeit verpflichtet, kritikgeleitet von der Bundesrechnungshof-Kritik an den Aktionen seines Vorgängers Spahn. Das Amt war nicht beeindruckt, dass 5,7 Milliarden Schutzmasken in 2020 beschafft wurden, aber nur 2 Milliarden verteilt wurden - davon nur 1,7 Milliarden in Deutschland.

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