Nach Streit - Bundeskabinett setzt Haushalt 2025 in Bewegung: Dafür sind Gelder gehört markiert
## Inhaltsverzeichnis
- Schlüsselfiguren
- Schwerpunkte des Bundesshaushalts
- Kein Austeritätshaushalt
- Tricks und offene Fragen
Der umstrittene Bundesshaushalt der Traffic Light Koalition für das Jahr 2025 hat seinen ersten offiziellen Schritt gemacht. Das Bundeskabinett hat den Entwurf genehmigt und kann jetzt dem Bundestag vorgelegt werden.
Dies bedeutet den Anfang des "Wirtschaftswendeprozesses", erklärte Finanzminister Christian Lindner (FDP). Das Kabinett hat zudem mehrere wirtschaftspolitische Anreize verabschiedet, um die jüngst schwach aufgelegte Wachstumsrate zu steigern.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) betonte in einer TikTok-Videobotschaft nach den anstrengenden Haushaltsverhandlungen, dass das Ergebnis wert war. Marathon-Sitzungen, eine sleepless Nacht und Sorgen über die Zukunft der Koalition - alles scheint unbedeutend. "Es ist fertig", betont der Kanzler.
Die Ampel-Regierung plant, über 480,6 Milliarden Euro auszugeben, was über 48 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor ist.
Schlüsselfiguren
Der Budget hat ein Gesamtvolumen von 480,6 Milliarden Euro. Das ist etwa acht Milliarden Euro weniger als dieses Jahr. Das Finanzministerium plant 78 Milliarden Euro für Investitionen auszugeben - ein Rekordbetrag.
Finanzminister Lindner plant, neue Darlehen in Höhe von 43,8 Milliarden Euro aufzunehmen - etwas weniger als im Jahr zuvor. Die deutsche Regierung kann dieses Schuldenvolumen gemäß der Verfassung aufnehmen, obwohl der Haushaltsbremse wegen des Haushaltsbremse wegen des Haushaltsbremsschwangerschaftsgesetzes (Schuldenbremse) widerspricht. SPD und Grüne hatten eine Ausnahme für höhere Darlehen in Erwägung gezogen, aber die FDP setzte sich durch.
Weitere Darlehen werden in diesem Jahr aufgenommen: Das Kabinett hat zudem einen Ergänzungshaushalt mit zusätzlichen 11,3 Milliarden Euro Schulden genehmigt. Dies ist auch mit der Haushaltsbremse vereinbar, weil die Wirtschaft so schwach ist. Das Geld ist für die Förderung von erneuerbaren Energien und die Bürgerrente vorgesehen, da weniger Steuereinnahmen einfließen.
Schwerpunkte des Bundesshaushalts
Die Traffic Light Koalition will die Wirtschaft anregen, soziale Leistungen aufrechterhalten und auf die spannende internationale Sicherheitslage mit dem Haushalt für 2025 reagieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erhält zusätzliche Finanzmittel, was Deutschland dazu ermöglicht, die NATO-Quote von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschreiten. Die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und andere Sicherheitsbehörden erhalten rund eine Milliarde Euro an Finanzmittel.
Familien werden durch höhere Kindergelder und ein höheres Kinderzuschlag für arbeitende Eltern mit niedrigen Gehältern unterstützt. Insgesamt plant das Finanzministerium mit Steuererleichterungen von etwa 23 Milliarden Euro für 2025 und 2026. Darunter fallen auch Steuerermäßigungen für Einkommen- und Lohnsteuern.
Kein Austeritätshaushalt
Bei Verhandlungen präsentiert Lindner gerne einen harten Kurs. Ein ausgeglichener Haushalt ist nur möglich, so erklärte er in einer von seinem Ministerium veröffentlichten Video, "durch die Einschränkung des immer wachsenden Appetits der Politik für höhere Staatsexpensen."
Seine ministerialen Kollegen müssen sich zurückhalten lernen. "Die Hauptaufgabe war, die einzelnen Ministerien auf den sogenannten Finanzplan, also was bereits in Hinsicht auf Staatseinnahmen geplant war, zu bringen," Lindner erklärte.
Die Vergleichung des Haushaltsvorschlags mit dem Finanzplan für 2025 aus dem vorherigen Jahr ist jedoch bedeutsam. Sie zeigt: Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Lindner haben keinen so strikten Haushalt vorgestellt. Im Ende erhält fast jedes Ministerium mehr Geld als im Vorjahr versprochen.
Bemerkenswert ist, dass Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), Bildungsminister Bettina Stark-Watzinger (FDP), Innenminister Nancy Faeser (SPD), Familienminister Lisa Paus (Grüne) und Verteidigungsminister Pistorius mehr Geld erhalten. Auch Außenminister Annalena Baerbock (Grüne), die in den Verhandlungen vermutlich starke Widerstände aufgebracht hat, wird über 500 Millionen Euro mehr als geplant erhalten.
Andere müssen sich mit dem, was Lindner im Vorjahr vorgeschlagen hatte, zufriedengeben: z.B. das Wirtschaftsministerium, das Entwicklungshilfeministerium und - mit einem kleinen Minus - das Bauministerium.
Tricks und offene Fragen
Der Fehlen von bedeutenden Sparen bedingt, dass Kunstgriffe notwendig sind, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Lindner plant, die Zinsaufwendungen buddetechnisch anders zu behandeln. Er hofft auch, dass durch einen Wachstumspaket, dessen wesentliche Punkte das Kabinett genehmigt hat, um etwa sechs Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen einfließen.
Weiterhin gibt es den sogenannten globalen Unterausgabenüberschuss von 17 Milliarden Euro. Die bundesdeutsche Regierung setzt darauf, dass die Ministerien das gesamte Geld in jenem Jahr nicht ausgeben. Dieser Ansatz ist üblich, aber die Höhe ist hoch.
In den 17 Milliarden Euro sind auch acht Milliarden Euro enthalten, für deren Finanzierung die bundesdeutsche Regierung bereits eine Idee hat, aber die verfassungsmäßig fragwürdig ist. Zum Beispiel könnten Gelder fließen, die die KfW Entwicklungsbank nicht für den Gaspreisdampfungskapital ausgab. Ob dies gesichert ist, bleibt abzuwarten.
Lindner muss auch klären, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, Subsidien für die Deutschen Bahn und die Autobahnagentur durch Darlehen zu ersetzen. Diese würden nicht dem Haushaltsbremse zugerechnet - sie könnten potenziell Auswirkungen haben, wenn die Unternehmen auf dem Kapitalmarkt Darlehen aufnehmen. Wenn diese drei Ideen nicht umsetzbar sind, müssen SPD, Grüne und FDP eventuell erneut verhandeln.
- Während der Genehmigungsprozedur des Haushaltsplans der Traffic Light Koalition für das Jahr 2025 betonte Finanzminister Christian Lindner (FDP), dass der Bundeshaushalt der Traffic Light Koalition für 2025 den Anfang einer wirtschaftlichen Wende darstellt.
- Das Bundesparlament ist am Ende des Novembers auf den Bundeshaushalt abzustimmen geplant, der ein Gesamtabvolumen von über 480 Milliarden Euro hat, wobei die Koalition aus SPD, Grünen und FDP mehr als 48 Milliarden Euro auf Kredit ausgibt.
- Haushalte profitieren vom Bundeshaushalt, denn Familien erhalten höhere Kinderzulagen und ein höheres Kinderzuschlag für arbeitende Eltern mit niedrigen Löhnen. Des Weiteren hat das Bundeskabinett zusätzliche 11,3 Milliarden Euro Schulden aufgenommen, um zusätzliche Bedarfe für die Förderung erneuerbarer Energien und der Bürgerrente abzudecken.
- Obwohl der Haushaltsentwurf zeigt, dass die meisten Ministerien mehr Geld erhalten als im Vorjahr versprochen, bedarf Finanzminister Christian Lindner trotzdem entscheidender offener Fragen und Tricks zur Erhaltung eines ausgeglichenen Haushalts zu begegnen, wie z.B. die Haushaltsrechnung technisch unterschiedlich für Zinszahlungen aufzubereiten und die weltweite Unterausgabe von 17 Milliarden Euro zu vertrauen.