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Budget-Showdown: Einigung bis Freitag oder Ampel-Chaos?

Die SPD macht im Haushaltsstreit Druck. Die FDP will sich nicht drängen lassen. Wird es bis Freitag eine Einigung geben?

Bundeskanzler Scholz hält an seiner Prognose für den Abschluss der Haushaltsverhandlungen fest: bis...
Bundeskanzler Scholz hält an seiner Prognose für den Abschluss der Haushaltsverhandlungen fest: bis spätestens Ende Juli.

Streit in der Koalition - Budget-Showdown: Einigung bis Freitag oder Ampel-Chaos?

In den intensiven Verhandlungen über den Haushalt für das Jahr 2025 fordert die SPD erneut auf, Druck auszuüben. Die Bundestagsfraktion strebt nach Klärung der Haushaltsplanungen des Regierungs bis Freitag und hat eine Sondersession für 7:00 Uhr eingesetzt. Das FDP lehnt jedoch ein Hastresultat ab.

Bijan Djir-Sarai, Generalsekretär der Deutschen Presse-Agentur, äußerte sich der Presse, "Sorgfältigkeit und ein gutes Ergebnis sind für den bundesdeutschen Haushalt von Bedeutung, denn das Gesamtpaket muss schließlich durchgesetzt werden."

Habeck: "Wir müssen jetzt festlegen"

Scholz versprach in einer Bundestag-Fragestunde lediglich, dass eine Kabinettsentscheidung bis zum Ende des Monats getroffen werde. Er gab keinen konkreten Termin. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) forderte die Koalitionspartner zu Kompromissfindung. "Wir müssen jetzt festlegen", sagte er.

Scholz und Habeck haben sich mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) über den Haushalt für das Jahr 2025 seit Wochen beraten. Ursprünglich hatten sie bis donnerstag dieses Wochenends beabsichtigt, abzuschließen. Der 17. Juli wird jetzt für die Kabinettsentscheidung in Betracht gezogen. Um diesen Termin einhalten zu können, ist in den kommenden Tagen ein grundlegender Einigung notwendig, da das Gesetzentwurf für den Haushalt etwa zehn weitere Tage dauert. Verhandlungen erwartet man bis spät donnerstags.

Die einzelnen Haushalte sind in der Regel bereits einverstanden, aber der soziale Haushalt berichtet man sich noch streitig. Darüber hinaus muss noch ein Milliarden-Einbruch geschlossen werden. Das betrifft auch mögliche Sparmaßnahmen im Klimaschutz- und Umwandlungsfonds - aus diesem Sondertopfinanziert die deutsche Regierung Projekte für mehr Klimaschutz.

Die SPD drängt auf die erneute Aufschiebung des Haushaltsbremss, um mehr Raum für Investitionen zu haben. Für Lindners FDP ist dies jedoch nicht eine Option. "Der Haushaltsbremss muss beibehalten werden, denn es ist verfassungsmäßig vorgeschrieben und Frage der intergenerationellen Gerechtigkeit", bestätigte Djir-Sarai. Die SPD hat auch eine klare rote Linie gezogen: es gibt keine sozialen Sparmaßnahmen mit ihr. Die Entscheidung über den Haushalt obliegt letztendlich dem Bundestag, der ab September damit befasst sein wird - wenn das Kabinett zustimmt.

Scholz: "Wachstumsturbo" zum Wirtschaftsbooster

Zusammen mit dem Haushaltsplan wird ein Paket erwartet, das den Wirtschaftswachstum boosten soll, das Scholz als "Wachstumsturbo" bezeichnet hat. Der Kanzler ist ein Fan solcher PR-Begriffe. Seine Hilfspakete während der Corona-Pandemie und später während der Energiekrise nannte er "Bazooka" und "Doppel-Wumms".

Das jetzt geplante "Wachstumsturbo" soll "viele, sehr intelligente Maßnahmen" enthalten, versicherte Scholz dem Bundestag. "Ich bin dafür, was ich weiß. Also vermute ich, dass das Rest auch erreicht wird. Mindestens das ist meine vertrauliche Eindruck." Den Abgeordneten wurde versichert, dass die Haushaltsberatungen wie geplant im September beginnen können. "Es gibt keinen Störung dieses Zeitplans."

Ausblick auf den nahenden NATO-Gipfel, sagte Scholz dann weiter. Deutschland werde im Langzeitbereich zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts auf Verteidigung ausgeben und somit das gemeinsame NATO-Ziel erfüllen.

Habeck rief auf, "an ihre Schmerzgrenzen zu gehen" und "manchmal auch einen Meter darüber hinaus". Institutionen oder Voreingenommenheiten würden nicht helfen, betonte er. Die Haushaltsberatung sollte auch gegen den politischen Hintergrund gelesen werden, der größer als parteipolitische Entscheidungen ist. Er verweisste auf die herausfordernde Regierungsgründung in Frankreich, die "herausfordernden Wahlen" in den USA und Russlands Krieg in der Ukraine.

Auch Scholz hatte sich bereits montagsabends bei der Sommerfeier der Parlamentarischen Linken der SPD ausgesprochen. Er wünschte Deutschland als "Anker der Stabilität" und meinte, dass die Ergebnisse dieses Freitags auch in diesem Sinne ausfallen sollten. Für seine Fraktion wird er auch Rede und Antworten geben müssen, wenn es kein Verständnis gibt. Und donnerstag ist er bereits weg: auf dem NATO-Gipfel in Washington.

  1. Die SPD nehmt in Berlin aktiv an intensiven Gesprächen um den Haushalt 2025 teil, Ziel ist Klarheit bis Freitag.
  2. Bijan Djir-Sarai, Generalsekretär der Deutschen Presse-Agentur, betont die Bedeutung der Sorgfalt und eines guten Ergebnisses für den Bundeshahaushalt.
  3. Habeck, Wirtschaftsminister der Grünen, drängt Koalitionspartner dazu, sich zu versöhnen und die Haushaltspläne sofort abzuschließen.
  4. Der Koalitionsstreit zwischen SPD, Grünen und FDP über den Haushalt dauert schon Wochen an und soll am 17. Juli entschieden werden.
  5. Christian Lindner, Finanzminister der FDP, bestätigt, dass die Schuldenbremse, eine verfassungsmäßig vorgeschriebene Anforderung, befolgt werden muss.
  6. Robert Habeck und Olaf Scholz, der Bundeskanzler, haben vorgeschlagen, die Schuldenbremse auszusetzen, um mehr Investitionen zulassen, was das FDP ablehnt.
  7. Die Deutsche Presse-Agentur bestätigt, dass die SPD eine klare rote Linie zieht und keine Sozialkürzungen gemacht wird, und die Haushaltsentscheidung liegt beim Bundestag ab September.
  8. Das FDP, ein wichtiger Koalitionspartner, ist gegen die SPD-Vorschläge, die Schuldenbremse auszusetzen, und fordert stattdessen intergenerationelle Gerechtigkeit und die Beachtung der verfassungsmäßig vorgeschriebenen Schuldenbremse.

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