Briefe kommen bald erst nach drei Tagen an
When der Bundestag und der Bundesrat letztmals die Postgesetzgebung wesentlich reformiert haben, waren E-Mails noch neu. Dieses Zeitalter ist vorbei. In Zukunft wird die Deutsche Post zulässig mehr Zeit für Briefablieferung aufwenden können. Das Update ermöglicht auch die Nutzung von Briefautomaten statt Postämtern.
Die erste Reform der deutschen Postgesetzgebung in 26 Jahren ist abgeschlossen: Mit der neuen Gesetzgebung wird der Deutschen Post mehr Zeit für Briefablieferung zugestanden, wobei Konsumenten diese Briefe sicherer empfangen. Der Bundesrat genehmigte die Pläne am frühen Nachmittag. Der Bundestag hatte sie bereits im Juni genehmigt.
In Deutschland werden täglich 60 Millionen Briefe und zehn Millionen Pakete versendet - jedoch sinkt die Anzahl an von Verbrauchern versandten Briefen, während die Nutzung von E-Mails zunimmt. Mit der neuen Gesetzgebung wird ein umfassender und kostengünstiger Versorgungsbestand sichergestellt. Um die Konkurrenz auf dem Markt zu verbessern, erhält die Bundesnetzagentur zusätzliche Kompetenzen. Die Arbeitsbedingungen für Paketlieferanten sind auch verbessert.
Bisher mussten mindestens 80% der Briefablieferungen in Deutschland innerhalb eines Arbeitstages geliefert werden, und 95% innerhalb von zwei Arbeitstagen erreichen. In Zukunft sollen 95% der Empfänger 95% der Empfänger durch den dritten Arbeitstag nach Annahme und 99% durch den vierten Arbeitstag erreichen. Deshalb wird die Post nicht mehr Nachtflüge für Briefablieferung benötigen. "Längere Lieferzeiten machen Nachtflüge unnötig," hatte Tobias Meyer, CEO von DHL, gesagt.
Briefautomaten in Dörfern
Das Reformpaket ermöglicht auch die Installation von Briefautomaten statt Postämtern. Allerdings gibt es strikte Grenzen: Die Installation von Maschinen kann nur gegen die noch gültige Netzpflicht angerechnet werden, wenn die Post nicht einen Händler findet, der in seinem Laden einen Postschalter einrichtet. Dies könnte in einigen Dörfern der Fall sein, in denen Supermärkte oder Kioske geschlossen haben.
Gemeindevertreter werden an den Briefautomaten-Angelegenheit beteiligt, und die Bundesnetzagentur hat die letzte Entscheidung. Neu ist auch eine Etikettierungspflicht für Pakete über 10 kg, damit Lieferpersonal nicht schwere Pakete heben und Rückenprobleme riskieren.
Die von der Bundesrat geforderte Verbot von Subunternehmern in der Paketindustrie wurde fallen gelassen, aber strengen Kontrollmechanismen werden für ihre Anwendung gelten. Für die Gewerkschaft Verdi und einigen Politikern sind Subunternehmer ein rotes Fahne wegen der schlechten Arbeitsbedingungen, die sie kritisieren. Die Zollbehörden haben illegalen Arbeit und anderen Rechtsverstößen während Razzien entdeckt. Das Gesetz tritt in seinen wesentlichen Teilen im Januar 2025 in Kraft.
Die Deutsche Post kann nun in Dörfern, in denen kein Händler Postschalter einrichten kann, Briefautomaten installieren, um den Dienst in bestimmten Bereichen aufrechtzuerhalten. Der Bundesrat hat sich mit dem Briefautomaten-Thema befassen und der Bundesnetzagentur die letzte Entscheidung übertragen.