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Branchentarifvertrag Stahl: 5,5 % Bonus und Gehaltserhöhung

In der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich Arbeitgeber und IG Metall am Samstagmorgen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die IG Metall kündigte in Düsseldorf an, ab dem 1. Januar 2025 Inflationsausgleichsprämien in Höhe von insgesamt 3.000 Euro sowie eine Erhöhung der Löhne und...

Ein Thyssenkrupp-Stahlarbeiter inspiziert Roheisen aus dem Hochofen Nr. 8 im Werk. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Thyssenkrupp-Stahlarbeiter inspiziert Roheisen aus dem Hochofen Nr. 8 im Werk. Foto.aussiedlerbote.de

Tarife - Branchentarifvertrag Stahl: 5,5 % Bonus und Gehaltserhöhung

In der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben sich Arbeitgeber und IG Metall am Samstagmorgen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die IG Metall kündigte in Düsseldorf an, ab dem 1. Januar 2025 Inflationsausgleichsprämien in Höhe von insgesamt 3.000 Euro sowie eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 Prozent zu gewähren. Der Tarifvertrag gilt bis zum 30. September 2025.

Auch in der Frage der Arbeitszeit haben die Tarifparteien Tarifverträge zur Sicherung der Beschäftigung abgeschlossen. Es kann eingesetzt werden, wenn aufgrund der geplanten Umstellung der Produktion auf Klimaneutralität weniger Arbeitskräfte benötigt werden. Dies gilt zum Beispiel für Kokereien, und wasserstoffbetriebene Anlagen werden eines Tages den Koks der Kokerei nicht mehr benötigen.

Die Vereinbarung sieht vor, dass auf Basis der 35-Stunden-Regelarbeitszeit die Arbeitszeit um 3 Stunden auf 32 Stunden verkürzt werden kann. Die IG Metall erhielt zwar keinen vollständigen Lohnausgleich, konnte aber für 33 Stunden Lohn erhalten. Bei Mehrbedarf, beispielsweise durch vorübergehenden Parallelbetrieb alter und neuer Technologien, kann die Arbeitszeit um bis zu drei Stunden erhöht werden. Es gelten dann die aktuellen Überstundenvergütungsregelungen.

Die Vereinbarung sieht außerdem eine Reduzierung der individuellen Arbeitszeit auf 33,6 Stunden ohne Lohnausgleich vor. Nur wer über 60 Jahre alt ist und im Schichtdienst arbeitet, kann 34,1 Stunden Lohn erhalten.

Die Einigung wurde in der fünften Verhandlungsrunde in Düsseldorf nach rund 14 Stunden Verhandlungsmarathon erzielt. Es gilt als Pilotprojekt für die Stahlindustrie.

Die Friedensverpflichtung endet Ende November. Seitdem beteiligten sich Zehntausende Stahlarbeiter an einem mehrstündigen Warnstreik. Gewerkschaften haben in den vergangenen Tagen zu 24-Stunden-Warnstreiks aufgerufen, unter anderem in Duisburg, Europas größtem Stahlwerk.

In der Stahlindustrie sind in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen rund 68.000 Menschen beschäftigt. In der ostdeutschen Stahlindustrie, die rund 8.000 Menschen beschäftigt, soll am 18. Dezember die fünfte Verhandlungsrunde stattfinden.

Die saarländische Stahlindustrie, die rund 15.000 Menschen beschäftigt, hat noch keine Tarifverhandlungen aufgenommen. Die Friedensverpflichtung endet Ende Februar. Zum Zollgebiet gehören neben dem Saarland auch zwei Werke in Wetzlar (Rheinland-Pfalz) und Kehl (Baden-Württemberg).

Die Gewerkschaft nahm Verhandlungen auf und forderte unter anderem eine Lohnerhöhung von 8,5 % über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Sie forderte außerdem eine 32-Stunden-Woche und vollen Lohnausgleich.

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Quelle: www.stern.de

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