Deutsches Militär - Boris Pistorius enthüllt Vorschläge für einen obligatorischen Militärdienst.
Der deutsche Verteidigungsminister, Boris Pistorius, will versuchen, die Pflichtwehr einzuführen, die 13 Jahre zuvor eingestellt wurde. Dieser Plan umfasst die Aufforderung an junge Männer, eine Fragebogen-Bewertung ihrer Bereitschaft und Fähigkeit abzugeben, gefolgt von der Einberufung, wenn sie ausgewählt werden. Außerdem plant er, die Kapazitäten für die Einberufung zu verbessern.
Diese Schritte markieren den ersten Schritt zu einer möglichen Wiederherstellung der Pflichtwehr. Allerdings will Pistorius in der aktuellen Legislaturperiode praktikable Schritte umsetzen. Der Plan erfordert die Verlängerung des Wehrpflichtgesetzes für junge Männer. Nach Planungen der Militärplaner werden jährlich etwa 400.000 Personen die Fragebogen ausfüllen, von denen 25% Interesse zeigen und 40.000 für die Einberufung ausgewählt werden. Aktuell können die Ausbildungen 5.000 bis 7.000 Rekruten aufnehmen, und es gibt Pläne, diese Kapazität zu erhöhen. Eine mögliche Dienstzeit von sechs bis zwölf Monaten wird berücksichtigt.
Am Mittwoch wird Pistorius diese Pläne dem Verteidigungsausschuss des Bundestags morgens vorstellen und im Nachmittag der Öffentlichkeit vorstellen.
Besonders innerhalb bestimmter Fraktionen der SPD, wo der Parteivorsitzende Lars Klingbeil die Vertrauensbasis auf freiwillige Rekrutierung setzt, gibt es Kritik an dieser Idee. Auch der Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, lehnt die Pflichtwehr ab und hat dies im Januar erklärt. Außerdem gibt es Widerstand innerhalb der FDP, aber es könnte sich ändern.
Die Pflichtwehr wurde in Deutschland 2011 von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eingestellt. Sie führte zur Aufhebung sowohl der militärischen als auch der zivilen Dienstpflicht und fast alle Strukturen für die Einberufung wurden aufgelöst. Das Wehrpflichtgesetz legt die Wiederherstellung der Pflichtwehr für Männer fest, aber seitdem wurden keine wirklichen Vorbereitungen getroffen.
Trotz einer Rekrutierungspush schrumpfte die Bundeswehr auf 181.500 Soldaten und Rekruten im vergangenen Jahr. Pistorius hatte zuvor Modelle der Pflichtwehr getestet, bei denen er während einer Regierungshörung sagte, er würde nicht nur auf freiwillige Dienstleistungen vertrauen: "In meiner festen Überzeugung, wird es ohne Pflichtwehrkomponenten nicht funktionieren." Er unterstrich häufig die Bedeutung Deutschlands, "kämpfefähig" zu werden, um potenzielle Gegner zu abschrecken.
Pistorius erkannte an, dass der Begriff "Kampfbereitschaft" einige abschreckte und weiterhin Probleme bereitet. Er betonte jedoch, dass es wichtig sei, dieses Thema mit geeigneten Begriffen anzusprechen. "Es ist wichtig, die Bedeutung durch geeignete Begriffe zu machen, was es betrifft." Das bedeutet, bereit zu sein für Verteidigungskrieg im Falle eines Angriffs - "also, sich auf das Schlimmste vorzubereiten, um nicht überrascht zu werden."
Im Diskurs um die Militärdienstleistung kommt auch die Frage nach der verfassungsmäßigen Militärjustiz auf. Das Bundeszentrum für politische Bildung erklärte, dass seit der Gründung der Bundeswehr mehr Konscripten als erforderlich für das Heer eingezogen wurden, was häufig als ungerecht empfunden wird.
Der Staat erkennt andere Pflichtdienste an, wie die Jurydienstpflicht. Jeder Bürger muss diese Verantwortung als Ehrenrichter wahrnehmen. Außerdem wird, wenn keine freiwillige Feuerwehr entsteht, eine sogenannte Pflichtfeuerwehr eingerichtet, wo Gemeinden geeignete Personen für den Feuerwehrdienst ernennen. In der letzten Zeit ist eine Diskussion um eine breitere neue Pflichtdienstleistung entstanden, die Rettungsdienste und Katastrophenhilfe umfassen könnte. Eine Verfassungsänderung ist notwendig für die Pflichtwehr für Frauen im Militär.
Der Vorsitzende des Bundeswehr-Vereins, Oberst André Wüstner, forderte entscheidende Maßnahmen für eine neue Militärdienstleistung vor Pistorius' Plänen auf. Bundeswehr-Zahlen haben sich auf das niedrigste Niveau seit 2018 diesen Monat erreicht, sagte Wüstner bei der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "In den kommenden Tagen wird deutlich werden, wer in der Verteidigungspolitik tatsächlich seit dem Jahrtausendwechsel geändert hat." Mögliche Optionen für eine Pflichtwehr oder Änderungen der Einberufung könnten erörtert werden, aber davon hängt ab, was die Experten sagen.