Bielsa erhält kuriose Suspendierung bei der Copa
Marcelo Bielsa kostet Uruguay zu viel in der Halbfinalbegegnung der Copa America - und sorgt für Unruhe: Der Trainer der uruguayischen Nationalmannschaft wird gesperrt und sein Arbeitgeber wird aufgefordert, zu zahlen. Sportlich sind die Folgen wahrscheinlich klar.
Für die Viertelfinals qualifiziert sich Uruguay fast - aber in der letzten Gruppenspielbegegnung am Montag gegen die USA muss die Mannschaft ohne Trainer Marcelo Bielsa antreten. Gemäß den Turnierorganisatoren wurde der Argentinier am Sonntag für das Spiel gegen die USA gesperrt. Der 68-jährige soll in Uruguays 5:0-Sieg gegen Bolivien eine Verzögerung in der zweiten Hälfte verursacht haben.
Bielsas Vergehen ist nicht das erste dieser Art bei der Südamerikameisterschaft: Der Trainer Argentiniens Lionel Scaloni, Chiles Trainer Ricardo Gareca und das Trainerstabmitglied Venezuelas Fernando Batista haben bereits Strafen erhalten, weil sie die Wiederaufnahme des Spiels verzögert haben.
Überraschendes Team in den Viertelfinals
Bei Bielsa, der seit Jahren für den englischen Premier League-Klub Leeds United trainiert hat, fordert auch die uruguayische Fußballvereinigung auf, 15.000 US-Dollar für den Trainers Fehlverhalten zu zahlen. Der Assistenztrainer Diego Reyes erklärte bei einer Pressekonferenz, die Copa America habe besonders hart in diesem Punkte vorgegangen. "Wir haben alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um Verzögerungen in letztem Spiel zu vermeiden, aber es gab noch ungelöste Probleme, die nicht aufgeklärt werden konnten", sagte er. "In einem Kabinett während eines Spiels gibt es viel aufeinander los, und bei dieser Turnierauflage waren sie sehr strikt mit dem knappen Zeitrahmen."
Mit ihrem 5:0-Knockout gegen Bolivien und einem 3:1-Sieg gegen Kanada ist Uruguays Einzug ins Achtelfinale nahezu sicher. Das USA hingegen benötigt weitere Punkte, um auf eigene Faust in die K.o.-Runde einzuziehen.
Währenddessen ist Venezuela das überraschende Team der Copa: Die Vinotintos erreichten das Achtelfinale mit einem 3:0 (0:0)-Sieg gegen Jamaika ohne eine Punkteverlust und treffen Kanada im Achtelfinale am Freitag. Argentinien, die Welt- und südamerikanischen Meister, starten am Vortag ins K.o.-Runde gegen Ecuador, das überraschend Mexiko mit 0:0 in Gruppe B ausgeschaltet hat.
Trotz der Sperre hat Uruguay noch Chancen, in der Copa America weiterzumachen, denn ein Unentschieden reicht, um weiterzukommen. Dieser Sperre ist kein neuer Fall in der Copa America, denn Argentiniens Trainer und Chiles Trainer, sowie Venezuelas Trainerstabmitglied, haben ebenfalls ähnliche Strafen erhalten, weil sie die Wiederaufnahme des Spiels verzögert haben.
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