- Beschränkung aufgehoben: Flüchtlingen nun erlaubt, im Ausland zu arbeiten
Die Grünen möchten das Arbeitskräfte- und Fachkräftemangelproblem in Deutschland entschiedener angehen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, schlagen Spitzengrüne in einem Papier 15 Strategien vor. Ein wichtiger Vorschlag ist die Aufhebung des Arbeitsverbots für Flüchtlinge. Das Papier argumentiert: "Es ist absurd, dass Menschen, die in Deutschland vor politischer Verfolgung oder Lebensgefahr fliehen, hier ein Arbeitsverbot auferlegt bekommen." Auch die Deutsche Presse-Agentur hat diesen Standpunkt veröffentlicht.
Das Papier fährt fort: "Solange Menschen hier bei uns leben und arbeiten können, sollten sie dies auch ohne übertriebene Bürokratie tun können. Daher schlagen wir vor, alle verbliebenen Arbeitsbeschränkungen grundlegend abzuschaffen."
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) einigten sich bereits im Juli während der Bundeshaushaltsverhandlungen für 2025 darauf, Hindernisse für die Beschäftigung von Ausländern abzubauen. Habeck erläuterte damals, dass es darum geht, Kompetenzen von Ausländerbehörden zu verschieben. In Zukunft soll die Beschäftigung von Ausländern automatisch genehmigt werden, wenn die Behörde nicht innerhalb von 14 Tagen widerspricht.
Das Papier betont auch die Notwendigkeit von Englisch als Zweitsprache in Büros und schlägt eine zentrale Einwanderungsbehörde vor, um den Zugang zum Arbeitsmarkt für qualifizierte Bewerber zu erleichtern, den Druck auf lokale Behörden zu reduzieren und staatliche Strukturen zu stärken. Es wird Zusammenarbeit zwischen Behörden und Agenturen empfohlen, um diese Veränderungen umzusetzen.
Was die Anerkennung von Berufsqualifikationen betrifft, schlägt das Papier eine Beschleunigung und Vereinfachung des Verfahrens vor. Außerdem fordern die Grünen eine schnellere Visa-Bearbeitung.
An der Erstellung des Papiers waren die Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge und Britta Haßelmann sowie Abgeordnete des Bundestags und Landespolitiker beteiligt. Dröge sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Fachkräftemangel gibt es überall. Busfahrer, Ingenieure und Gesundheitsarbeiter sind dringend benötigt." Eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Politik sei notwendig, um mehr Menschen dazu zu bewegen, in Deutschland zu leben und zu arbeiten.
Die Vorschläge der Grünen gehen jedoch über die Aufhebung des Arbeitsverbots für Flüchtlinge hinaus, da sie auch alle übrigen Arbeitsbeschränkungen in Deutschland abschaffen möchten, um Bürokratie für ausländische Arbeitnehmer zu reduzieren. Bundeskanzler Scholz und Minister Habeck, von der SPD und den Grünen, einigten sich bereits darauf, Hindernisse für die Beschäftigung von Ausländern im Jahr 2025 abzubauen.