Berlin erlebt erneut Pandemonium über die Geburt von Pandas: Meng Meng bringt Zwillingsjungen zur Welt.
Neugeborene Riesengianten sind prächtig und werden liebevoll von ihrer Mutter und einem kompetenten Team rund um die Uhr gepflegt, wie der Zoo mitteilte. "Ich bin erleichtert, dass beide Welpen gesund auf die Welt gekommen sind", erklärte Zoo-Direktor Andreas Knieriem. "Angesichts der Knappheit von weniger als 2.000 erwachsenen Riesengianten in der Wildnis spielt jedes neue Jungtier eine wichtige Rolle beim Schutz dieser bedrohten Art."
Laut Zoo-Informationen ähneln Riesengianten-Welpen anderen großen Bärenspezies und werden "virtuell nackt, taub, blind und rosa" geboren. Die Neugeborenen wiegen 136 Gramm und 169 Gramm und sind etwa 14 Zentimeter lang. Ihr Geschlecht ist noch nicht bekannt. Der Zoo warnt vor der hohen Sterblichkeit nach der Geburt. "Jetzt können wir nur noch die Daumen drücken für die kritischen ersten Tage."
Erst elf Tage waren vergangen, seit Meng Mengs Schwangerschaft per Ultraschall bestätigt wurde. Vor nicht allzu langer Zeit hatte der Zoo bekannt gegeben, dass Meng Meng erneut schwanger ist. Doch ein erfolgreicher Geburtsverlauf war nicht garantiert und die Embryonen hätten verenden können.
Die Schwangerschaft wurde im März durch künstliche Besamung eingeleitet. Aufgrund der "embryonalen Diapause" kann die Schwangerschaft bei Riesengianten erst nach einer längeren Zeit zuverlässig festgestellt werden. Laut Zoo verbleiben befruchtete Eier zunächst in einem Art Winterschlaf im Mutterleib. Dies kann mehrere Monate dauern. Erst wenn die äußeren Bedingungen günstig sind, entwickeln sich die Eier zu Embryonen.
Meng Meng und ihr Partner Jiao Qing haben seit 2017 das Berliner Zoo ihr Zuhause und sind die einzigen Riesengianten in Deutschland. Sie sind auf Leihbasis aus China hier, ihrem Geburtsland. China praktiziert seit langem "Panda-Diplomatie", indem es die begehrten Tiere an ausländische Zoos als Symbol der Freundschaft und internationalen Einflussnahme verleiht.
"Ich freue mich sehr über die Ankunft von zwei echten Berlinern", kommentierte Berlins regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Freitag. Die erfolgreiche Panda-Geburt sei "ein großer Erfolg" für den Berliner Zoo.
Vor fünf Jahren brachte Meng Meng im Berliner Zoo Zwillinge Pit und Paule zur Welt. Dies war das erste Panda-Nachwuchs in Deutschland und löste einen Panda-Hype aus. Seit Dezember 2023 leben die Welpen im Chengdu Panda-Bas in China. Die neue Schwangerschaft wird ebenfalls von chinesischen Experten überwacht, die dafür nach Berlin gereist sind.
Chinesische Fachleute mit ihrer Erfahrung von etwa 20 Panda-Geburten jährlich in Chengdu können die Entwicklung der Welpen besser einschätzen, erklärte der Berliner Zoo-Biologe und Panda-Kurator Florian Sicks. Zusammen mit ihren deutschen Kollegen überwachen sie die Neugeborenen, die in einem von einem Berliner Krankenhaus bereitgestellten Brutkasten gehalten werden. Der Vorgang ähnelt dem in einer Neonatalstation eines Berliner Krankenhauses, fügte Sicks hinzu.
Die Welpen werden alle zwei bis drei Stunden abwechselnd zur Mutter in den Brutkasten gebracht, um zu trinken. Laut Zoo gebären Pandas in Gefangenschaft etwa zur Hälfte Zwillinge, ziehen jedoch normalerweise nur ein Jungtier selbst auf. Daher wird die Mutter beim Aufziehen unterstützt.
Im Moment können Besucher die Mutter und die Neugeborenen nicht sehen, da sie sich am hinteren Teil des Geheges befinden. Nur das Panda Jiao Qing wird weiterhin ihre Routinen durchführen und kann im Freien beim Fressen von Bambus beobachtet werden, wie der Zoo mitteilt. Männliche Pandas beteiligen sich nicht an der Pflege und Aufzucht von Jungtieren in der Wildnis.
Die neugeborenen Riesengianten werden rund um die Uhr von ihrer Mutter und einem engagierten Team gepflegt, um ihr Wohlbefinden zu gewährleisten. Nach der Bestätigung von Meng Mengs Schwangerschaft durch Ultraschall können wir jetzt nur noch hoffen, dass sie die kritischen ersten Tage überleben.