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Bericht: Israel schlägt neues Waffenstillstandsabkommen vor

Der Krieg in Gaza tobt weiter und versetzt Hunderttausende Zivilisten in tiefe Angst. Israel und Hamas verhandeln Berichten zufolge über einen neuen Waffenstillstand. Überblick.

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Mitglieder des Zivilschutzes führen eine Such- und Rettungsaktion in den Trümmern eines Wohngebäudes im Gazastreifen durch. Foto.aussiedlerbote.de

Nahost - Bericht: Israel schlägt neues Waffenstillstandsabkommen vor

Es mehren sich die Anzeichen für einen neuen Waffenstillstand im Gaza-Krieg. Medienberichten zufolge hat Israel angeboten, die Kämpfe wegen laufender Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln der islamistischen Hamas für mindestens eine Woche auszusetzen.

Nach Angaben des Nachrichtenportals „Axios“ erwartet Israel im Gegenzug die Freilassung von mehr als drei Dutzend Geiseln durch die Hamas. Der israelische Präsident Yitzhak Herzog hatte am Vortag eine erneute Einstellung der Kampfhandlungen versprochen. Unterdessen hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf Wunsch der USA erneut eine Abstimmung über eine neue Kriegsresolution verschoben.

Israel: Fordert Waffenstillstand, Freilassung von Geiseln

Als Gegenleistung für den neuen Waffenstillstand hofft Israel, die verbleibenden noch im Gazastreifen festgehaltenen Frauen, Männer über 60 Jahre und andere Geiseln freizulassen, die krank oder schwer verletzt sind und dringend medizinische Hilfe benötigen, sagte Axios. In dem Bericht wurden zwei israelische Beamte und eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person zitiert. Während eines einwöchigen Waffenstillstands im November wurden 105 Geiseln freigelassen. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit mindestens 109 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Auch die Leichen mehrerer entführter Personen hat die Hamas nicht freigegeben.

Bericht: Islamischer Dschihad veröffentlicht Video von Geiseln

Israelischen Medienberichten zufolge hat nach der Hamas nun auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad Videos von israelischen Geiseln veröffentlicht. In dem Video seien ein 79-jähriger Mann und ein 47-jähriger Mann zu sehen, berichtete The Times of Israel am späten Dienstag. Dem Bericht zufolge warnten beide Männer, dass sie jederzeit durch einen Angriff des israelischen Militärs getötet werden könnten. Unter welchen Umständen und wann das Video aufgenommen wurde, war zunächst unklar. Auch die Nachrichtenseite Ynet berichtete über das Video. Daraufhin wurden die Männer am 7. Oktober aus einem Kibbuz im Grenzgebiet zum Gazastreifen entführt.

Die Vereinigten Staaten bestehen nun darauf, dass der Krieg in Gaza in eine neue Phase eintritt. Bei einem kürzlichen Besuch in Tel Aviv sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, dass die israelischen Streitkräfte derzeit „mit hoher Intensität“ kämpfen, in Zukunft aber gezielter gegen die islamistische Hamas im blockierten Küstenstreifen vorgehen würden. Er gab nicht an, wann die neue Phase beginnen würde. Medienberichten zufolge soll dies in den kommenden Wochen abgeschlossen sein.

Bericht: Israel erwägt den Bau humanitärer Lager

Israel erwägt die Einrichtung eines humanitären Lagers im nördlichen Gazastreifen, nachdem die aktuelle Kampfphase beendet ist. CNN zitierte zwei mit dem Plan vertraute israelische Beamte und einen Vertreter einer internationalen humanitären Hilfsoperation mit der Aussage, der Plan befinde sich noch in einem frühen Stadium. Aber es ist das erste Anzeichen dafür, dass Israel über die Rückführung palästinensischer Zivilisten in den nördlichen Gazastreifen nachdenkt.

Nach eigener Aussage Israels haben israelische Streitkräfte inzwischen die Hamas-Hochburg Dschabaliya erobert. Am Dienstag hieß es, die „Betriebskontrolle“ am Standort sei erreicht. Verteidigungsminister Joaaf Galante will die Bodenoffensive nun ausweiten. Das könnte das zentrale Gazastreifen oder die Stadt Rafah im Süden bedeuten, die auch der Grenzübergang zu Ägypten ist, berichtete die Times of Israel.

Immer mehr Ausländer verlassen Gaza

Von dort kommt die Hilfe in Gaza an, obwohl sie nach Angaben von Hilfsorganisationen bei weitem nicht ausreicht, um die Zivilbevölkerung ausreichend zu versorgen. Etwa 100 weitere Ausländer und Palästinenser mit Zweitpässen passierten am Dienstag den Grenzübergang nach Ägypten, darunter etwa 20 Deutsche, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde hervorgeht.

Unterdessen wolle der Weltsicherheitsrat heute über eine Resolution abstimmen, sagten Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur. Das von den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgelegte Dokument fordert unter anderem ein Moratorium gegen Gewalt im Gazastreifen, damit mehr humanitäre Hilfe geleistet werden kann. Hilfsorganisationen nannten es eine „humanitäre Katastrophe“.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei den Kämpfen in Gaza bisher mehr als 19.600 Menschen getötet. Diese Informationen können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. Auslöser war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, als Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel mehr als 1.200 Menschen töteten. Etwa 240 Menschen wurden nach Gaza deportiert.

Israel greift libanesische Stellungen an

Gleichzeitig gab das israelische Militär an, im Norden Israels erneut mehrere Raketen aus dem Libanon abgefangen und auf den Abschussplatz abgefeuert zu haben. Ein Kampfjet eröffnete daraufhin das Feuer auf den Raketenwerfer und eine „Terroristengruppe“, wie das Militär am späten Dienstag mitteilte. Darüber hinaus wurde auch eine Militäranlage der Hisbollah-Miliz angegriffen.

Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges nach dem israelischen Hamas-Massaker am 7. Oktober kam es zu zahlreichen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah sowie anderen bewaffneten Gruppen. Das israelische Militär warnte die Hisbollah, die enge Beziehungen zum Iran unterhält, am Vortag vor einer Verschärfung der Grenzkämpfe. „Wir sind heute einem Krieg näher als gestern“, sagte ein Militärsprecher.

Was heute wichtig ist

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen plant, über eine neue Gaza-Resolution abzustimmen, die jedoch mehrfach verzögert wurde. Das von den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgelegte Dokument fordert unter anderem ein Moratorium gegen Gewalt im Gazastreifen, damit mehr humanitäre Hilfe geleistet werden kann. Die US-Regierung möchte, dass andere Länder einem neuen Militärbündnis beitreten, das sie zum Schutz von Schiffen im Roten Meer ins Leben gerufen hat, nachdem vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen Schiffe angegriffen haben. Nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius erwägt Deutschland einen Teilnahmeantrag.

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Quelle: www.stern.de

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