Baerbock warnt vor Naivität gegenüber dem 'rechnerischen Kreml'
Ab 2026 plant die USA Waffensysteme auf dem deutschen Boden einsetzen, die weit in russisches Territorium reichen. SPD-Fraktionsvorsitzender Mützenich kritisiert diesen Plan. Außenministerin Baerbock reagiert, die US-Waffen seien ein unabdingbares Mittel, Russland abzuwehren.
Außenministerin Annalena Baerbock verteidigte die geplante Einrichtung von langreichweitigen amerikanischen Raketen in Deutschland gegen Kritik. Russischer Präsident Wladimir Putin habe "stetig sein Waffenarsenal ausgebaut, das unsere Freiheit in Europa bedroht," sagte die grüne Politikerin den Funke Medienzeitungen. "Wir müssen uns und unseren baltischen Partnern schützen, auch durch verstärktes Abwehr und zusätzliche langreichweitige Waffen." Alles Andere, betonte Baerbock, "wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv gegenüber einem berechnenden Kreml."
Sie bezieht sich auf die Tatsache, dass Putin bereits disarmierungsabkommen gebrochen und unsere gemeinsame europäische Friedensarchitektur in der Vergangenheit zerschlagen hat. "Er will uns bedrohen, uns Druck aufziehen und unsere Gesellschaften spalten," sagte Baerbock.
Es wurde am Rande der NATO-Gipfel in Washington letzte Woche berichtet, dass die USA ab 2026 Waffensysteme in Deutschland einsetzen wollen, die weit über die derzeitigen landgestützten Systeme in Europa hinausreichen. Dazu sollen unter anderem Tomahawk-Raketen mit einem Reichweitenausschuss von bis zu 2500 Kilometern gehören, die technisch atomar bewaffnet werden können. Luftverteidigungsraketen des Typs SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen sind auch wahrscheinlich betroffen.
Diese Waffen "werden deutlich größere Reichweiten als die derzeitigen landgestützten Systeme in Europa haben," heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte im "Deutschlandfunk," dass diese Waffen "regelmäßig rotiert" und "vorübergehend" hier stationiert würden.
Mützenich fürchtet Risiko einer "militärischen Eskalation"
Zuvor hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich ernsthafte Bedenken gegen die Deployment neuer US-Raketen in Deutschland geäußert. "Wir müssen uns gegen den russischen Angriff auf die Ukraine verteidigen, aber wir können die Risiken dieser Deployment nicht ignoriieren," erzählte Mützenich den Funke Medienzeitungen. "Diese Raketen haben eine sehr kurze Warnzeit und eröffnen neue technologische Fähigkeiten. Das Risiko eines unbeabsichtigten militärischen Escalations ist hoch."
NATO verfügt bereits über "eine umfassende, gestuftete Deterrenzfähigkeit" ohne diese Systeme, argumentierte Mützenich. "Ich kann mir nicht vorstellen, warum Deutschland der Ort sein sollte, der solche Systeme einsetzt. Ich habe das kollektive Verteidigungsystem anders verstanden."
- Rolf Mützenich, der SPD-Fraktionsvorsitzende, hat sich gegen das US-Projekt, Waffensysteme auf deutschem Boden einzusetzen, die in russisches Territorium reichen, ab 2026, ausgesprochen.
- Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin und Mitglied der Grünen, hat die geplante Einrichtung amerikanischer Langstreckenraketen verteidigt, indem sie angab, dass sie unabdingbar sind, um Russland abzuwehren.
- Baerbock betonte, dass Wladimir Putin, der russische Präsident, stetig sein Waffenarsenal ausgebaut und unsere europäische Freiheit bedroht habe, und dass Deutschland und seine baltischen Partner sich schützen und die Abwehr verstärken müssten.
- Es wurde am NATO-Gipfel in Washington berichtet, dass die USA ab 2026 Waffensysteme in Deutschland einsetzen wollen, darunter Tomahawk-Raketen, Luftverteidigungsraketen und eventuell atomar bewaffnete hypersonische Waffen.
- Verteidigungsminister Boris Pistorius klärte auf, dass diese Waffen vorübergehend in Deutschland stationiert und regelmäßig rotiert würden.
- Rolf Mützenich, der SPD, hat Bedenken gegen die Einrichtung neuer US-Raketen geäußert, indem er argumentierte, dass obwohl Deutschland sich verteidigen müsse in Antwort auf Russlands Angriff auf die Ukraine, das Risiko eines unbeabsichtigten militärischen Escalations hoch sei.