Auf Bundesebene setzen sich die Staaten für eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke ein.
Um auf Zucker in Getränken einzusparen, hat die deutsche Regierung hauptsächlich auf die "freiwilligen Versprechungen" der Industrie gesetzt, aber die Ergebnisse haben enttäuschend ausgeschlagen. Nun sollen neun Bundesländer nach Angaben der "Bild"-Zeitung eine Steuer auf süße Getränke fordern. Laut dieser Zeitung beruft sich die Quelle auf ein Protokoll der Verbraucherschutzministerkonferenz. In diesem Dokument forderten die Bundesländer die Bundesregierung auf, sich mit einer "Herstellerabgabe" auf solche Getränke zu beschäftigen.
Laut der "Bild"-Zeitung unterstützen die Bundesländer Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen diese "Softdrinksteuer". Das Dokument heißt: "Trotz der freiwilligen Versprechungen und der Industrieversprechungen in Deutschland hat sich der durchschnittliche Zuckergehalt von z.B. Softdrinks nicht genug für die Gesundheitsförderung verringert."
Eine Studie der Technischen Universität München und der University of Liverpool schlägt vor, dass eine Steuer auf Softdrinks in Deutschland bis zu 16 Milliarden Euro allein innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte einsparen und verschiedene Krankheiten verhindern könnte. Die Forscherteam fasste im wissenschaftlichen Journal "PLOS Medicine" im November dieses Jahr die Schlussfolgerung: "Eine Softdrinksteuer in Deutschland hätte signifikante positive Auswirkungen." In allen simulierten Szenarien wurde weniger Zucker verbraucht, und Krankheiten waren seltener. "Wirtschaftskosten konnten reduziert und das Gesundheitswesen entspannt werden."
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 20 Prozent Steuern auf süße Getränke, um den Zuckerverzehr und seine gesundheitlichen Folgen zu reduzieren. Viele Länder haben bereits Steuermassnahmen umgesetzt, um den Verbrauch süßer Getränke oder Lebensmittel einzuschränken. Allerdings hat Deutschland sich bisher hauptsächlich auf die freiwillige Verpflichtung der Getränkeindustrie verlassen - Studien zeigen, dass dieses Vorgehen begrenzte Erfolge gezeigt hat.