Nach dem Milliardär Klaus-Michael Kühne erwägt nun auch Eurokai-Gruppen-Hauptaktionär Thomas Eckelmann ein Gegenangebot zum geplanten HHLA-Deal der Stadt Hamburg mit der Reederei MSC. „Für den Hamburger Hafen wäre dieser Deal eine Katastrophe. Deshalb überlege ich, im Namen der Eurokai-Gruppe ein MSC-Gegenangebot beim Senat einzureichen. Unter den gleichen Bedingungen“, sagte Ekelmann dem Hamburger Abendblatt (Donnerstag).
Das Schweizer Unternehmen will sich dem Hamburger Hafenlogistiker HHLA und der weltgrößten Containerreederei MSC anschließen, wie der Senat am Mittwoch bekannt gab. Die in Genf ansässige Gruppe unterzeichnete mit der Hansestadt einen verbindlichen Vorvertrag zum Aufbau einer strategischen Partnerschaft. Die Stadt hält derzeit rund 69 % der Anteile an der börsennotierten Hamburg Port Logistics AG (HHLA). Dies wird künftig von einem Joint Venture verwaltet, an dem die Stadt 50,1 % und MSC 49,9 % beteiligt.
Für sein Unternehmen Eurokai sowie das Bremer Hafenlogistikunternehmen BLG Eckelmann sind am Hamburger Eurogate-Terminal keine Probleme zu erkennen. MSC werde stattdessen das HHLA-Terminal nutzen und rund 25 bis 30 Prozent des Eurogate-Umschlags abwickeln, sagte Eckelmann. „Es wird ein schmerzhafter Verlust sein. Aber im Gegenzug können viele HHLA-Kunden zu uns wechseln. Wir sind für alle offen. Letztlich kann das sogar einen Gewinn für Eurogate bedeuten“, sagte er der Zeitung.
Am Tag der Vertragsunterzeichnung sagte Kühne der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und den Hamburger Tageszeitungen, der Deal sei eine Beleidigung für Hapag-Lloyd, den größten Reedereikunden des Hamburger Hafens. Er schlug vor, dass Hapag-Lloyd (an der er über die Kühne Holding 30 % der Anteile hält) ein Angebot zum Erwerb von 49,9 % der HHLA-Aktien unterbreiten sollte: „Sollte Hapag-Lloyd dies nicht tun, wird meine Kühne Holding AG dies in Erwägung ziehen.“ kurzfristig. »
Eine Übernahme durch andere Akteure als MSC gilt als sehr schwierig. Aufgrund des verbindlichen Vorvertrags ist es unwahrscheinlich, dass die Stadt Hamburg mehr als 50,1 % ihrer Anteile an jemand anderen überträgt . Damit verbleiben ca. 31 % des Streubesitzes, den MSC mit einem Angebot von 16,75 € pro Aktie zu erwerben versucht hat. Erwirbt ein Dritter mindestens 10 % der Anteile, kann er den MSC-Deal immer noch blockieren und aufrechterhalten Status quo.