Argentinien erkennt Oppositionskandidaten als neuen Präsidenten Venezuelas an
Am Montag erklärte die weitgehend regierungsloyale Wahlbehörde in Venezuela offiziell den amtierenden Nicolás Maduro zum Sieger der Präsidentenwahl, trotz internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen der Opposition. Er soll 51,2 % der Stimmen erhalten haben, während der Oppositionskandidat González Urrutia 44,2 % bekam. Trotz Forderungen von Opposition und Ausland veröffentlichte die Wahlbehörde keine detaillierten Wahlergebnisse.
Argentinien und andere Länder, die die offiziellen Ergebnisse infrage stellen, forderten ein Notfalltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten in Washington. Venezuela kündigte daraufhin an, sein diplomatisches Personal aus Argentinien, Chile, Costa Rica, Peru, Panama, Uruguay und der Dominikanischen Republik abzuziehen. Aus Sicht der US-Regierung gibt es "überwältigende Beweise" für einen Sieg der Opposition.
Maduro, der am Sonntag eine dritte sechsjährige Amtszeit anstrebt, ist bei vielen Wählern unbeliebt aufgrund der wirtschaftlichen Krise des Landes. Seine Machtbasis in Venezuela liegt bei Militär und Polizei.
Die offizielle Bestätigung von Maduro löste Massenproteste aus, die Sicherheitskräfte gewaltsam unterdrückten. Oppositionsführerin María Corina Machado beschuldigte sie, 20 Menschen getötet zu haben. Die Opposition hat weitere landesweite Proteste für Samstag angekündigt.
Die Opposition kritisierte die Entscheidung der Kommission scharf und argumentierte, dass sie internationale Standards und Beweise für Wahlbetrug ignoriert habe. Daraufhin forderten mehrere Länder, darunter Argentinien, ein Notfalltreffen der Organisation Amerikanischer Staaten, um die umstrittenen Wahlresultate Venezuelas zu diskutieren.