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Aquariden, Perseiden, Saturn und Sommerdreieck strahlen

Was der Himmel im Juli bietet

Der Sternenhimmel über Deutschland hat auch im Juli viel zu bieten.
Der Sternenhimmel über Deutschland hat auch im Juli viel zu bieten.

Aquariden, Perseiden, Saturn und Sommerdreieck strahlen

Herzerstündige Temperaturen nachts, vielleicht auch eine Ferienreise: die ideale Zeit, den Sternenhimmel zu betrachten. Im Juli ist die Sommer Dreieck und Saturn in vollem Glanz. Eine Verbindung von vier Sternen aus Mars, Jupiter, Aldebaran und dem Halbmond im Kranz ist sichtbar. Die Aquariden und Perseiden machen ihren Auftritt.

Der Sommerhimmel entfaltet in July seine volle Schönheit. Um Mitte des Monats, um 10 Uhr nachts, steht das Sommer Dreieck hoch im südöstlichen Himmel. Es besteht aus den hellsten Sternen aus drei Sternbildern: Vega in Lyra, Deneb in Cygnus und Altair in Aquila.

Hoch im westlichen Himmel strahlt Arcturus in Stier heraus. Arcturus und Vega sind die hellsten Sterne in der nördlichen Hälfte des Himmels. Während Arcturus orange-rot leuchtet, strahlt Vega eine intensiv blau-weiße Leuchterscheinung aus.

Mit einer Entfernung von 25 Lichtjahren ist Wega ein Nachbarstern unseres Sonne, was sie zu einer relativ nahen Stern ist. Mit einer Oberflächentemperatur von 10.000 Grad Celsius ist sie viel heißer als unser Sonne - und fast dreimal so groß. Sie dreht sich sehr schnell. Eine Drehung dauert nur eine Halbtageslänge, während unser Sonne 25 Tage benötigt. Wega ist daher stark abgeflacht.

Hoch oben im Himmel ist eine kleine Verbindung von Sternen. Sie markiert den Kopf des Drachen, der den Nordstern bewacht. Im Nordwesten sinkt die Große Wagen, im Nordosten steht hingegen das Sternbild des Löwen auf.

Tief im Süden kriecht der Skorpion mit seinem roten Herzenstern Antares entlang der Horizonte. Der Antares-Globus ist enorm: In ihm findet unser inneres Planetensystem bequem Platz hinter dem Mars-Orbit.

In der zweiten Hälfte des Monats erscheinen die Delta Aquariden. Sie werden auch Delta Aquariden genannt, weil ihr Radiantenpunkt etwas westlich des Sterns Delta im Wasserträger liegt. Am Maximum am 30. Juli erwarten etwa 20 bis 25 Schießsterne pro Stunde. Die Aquariden (Alternativschreibweise: Aquariiden) sind mittelgeschwindige Meteore mit etwa 40 Kilometern pro Sekunde, was 144.000 Kilometern pro Stunde entspricht.

Die besten Beobachtungszeiten sind die Stunden nach Mitternacht. In der ersten Hälfte der Nacht erwarten wenige Aquariden. Ab Mitte Juli treten die ersten Perseiden auf. Sie erreichen ihre größte Aktivität im August, der als Meteorenschauermonat bekannt ist.

Saturn in der Mitte des Nachtskys: Mars, Jupiter, Aldebaran und der halbmondförmige Mond

Anfangs der Nacht im Juli ist der Sternenhimmel zunächst ohne leuchtende Planeten. Im Verlauf der Nacht taucht Saturn in den südöstlichen Horizont auf. Anfangs von Juli erhebt er sich eine Stunde und halbe nach Mitternacht, am Ende des Monats hingegen zwei Stunden früher.

Bootes ist ein auffälliges und großes Sternbild am Frühlings- und Sommerhimmel.

Derzeit befindet sich Saturn in dem Sternbild des Wasserträgers. Im Teleskop erscheint der Saturnring nur leicht geneigt, ein sehr ansprechender Anblick. In nächster Zeit wird der Ring unsichtbar, als die Erde die Ringebene von Nord nach Süd quert.

Mars baut seine Morgenhelligkeit auf. Er zieht in die "Goldene Tür des Ekliptiks," die aus den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Stier gebildet wird. Damit erreicht er die nördlichsten Bereiche des Sternzeichens, während der Sonne bereits den Weg zum äquatorialen Kreis beginnt. Am 1. ist die Marsaufgangzeit eine Viertelstunde nach 2 Uhr, am 31. bereits zwei Stunden früher. Die Marshelligkeit steigt leicht weiter an.

Jupiter nähert sich Mars deutlich, aber er wird erst Mitte des nächsten Monats einholen. Am 31. findet eine faszinierende Vierfach-Ausrichtung in der Morgenscheibe über dem östlichen Horizont statt, bestehend aus Mars, Jupiter, Aldebaran und dem verjüngenden Halbmond.

Venus war im Juni hinter dem Sonne verborgen. Unser Nachbarplanet Merkur, der schnelle Botgott und kleinste der acht Planeten, bleibt in den Sonnenstrahlen verborgen in Juli.

Pluto im Sternzeichen des Kapricorns in Opposition zum Sonne

Am 23. ist Pluto, in dem Sternbild des Kapricorns, in Opposition zum Sonne von unserer Sicht. Pluto und der Sonne ausrichten sich im Himmel. Als Pluto am Lowell Observatory in Flagstaff, Arizona, im Frühling 1930 entdeckt wurde, wurde er als neunter und weitestes Planet angesehen.

Nachdem herausgefunden wurde, dass er nur etwa 2373 Kilometer im Durchmesser hat, nicht einmal die Hälfte der Größe von Merkur, und dass andere Gegenstände mit ähnlichen Abmessungen außerhalb des Neptun-Orbits gefunden wurden, wurde er 2006 durch die Internationale Astronomische Union als Zwergplanet eingestuft.

Der Zwergplanet Pluto wurde der Planetoidnummer 134,340 zugewiesen. Sein Mond Charon ist gleich groß wie Pluto selbst. In jüngster Zeit wurden vier weitere Monde entdeckt, die Pluto auf seinen langen Umlauf um die Sonne begleiten. Pluto und seine fünf Monde haben seit fast 25.000 Jahren, um die Sonne zu umkreisen. Der Höhepunkt der Plutoverfügungen war die Nähe des Weltraumschiffs "New Horizons" am 14. Juli 2015.

Besonders zahlreiche physikalische Daten lieferte "New Horizons" nebenher fantastische Bilder von Pluto und Charons kühlen Landschaften. An Bord war zufällig auch ein kleines Ascheteil von Clyde Tombaugh, dem verstorbenen Entdecker von Pluto. Es ist die erste Mal in der Geschichte der Astronomie, dass ein Astronom sein entdecktes Planet posthum besuchte.

Sternschnuppe am Himmel über der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten.

Pluto befindet sich derzeit 5092 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, was 34-mal die Erde-Sonnen-Entfernung entspricht. Licht von Pluto erreicht die Erde nach vier Stunden und 43 Minuten. Ausgelegte Signale des Pluto-Raumschiffs "New Horizons" benötigten ähnlich lange, um Erdbasiseinrichtungen zu erreichen.

Der Neue Mond am 6. Juli

Der Neue Mond tritt am 6. Juli um 0.57 Uhr ein. Die Vollmond-Phase wird am 21. Juli um 12.17 Uhr erreicht, mit der hellen Mond im Sternzeichen des Schützen. In dieser Zeit nimmt der Vollmond den südlichsten Standpunkt des ganzen Jahres ein. Am 12. wird der Mond sein weitestes Punkt in seiner Umlaufbahn erreichen, mit einer Entfernung von 404,362 Kilometern. Er ist nur 364,917 Kilometer von uns entfernt am 24.

Der Sonne folgend, betritt sie am 20. den Sternkreis Krebs in der Mittagsstunde, und am 22. passiert sie den Wintersonnenpunkt, den Anfang des Sternzeichens Krebs. Die Sonnenmittelhöhe sinkt um fünf Grad. Die Sonnenmittagshöhe in Hamburg wird um eine Stunde und 14 Minuten kürzer, in Berlin um eine Stunde und 9 Minuten, in Köln um eine Stunde und 5 Minuten, und in München um 56 Minuten.

Am 5. Juli erreicht die Erde ihren maximalen Abstand vom Sonne in ihrer elliptischen Umlaufbahn. Auf diesem Tag sind wir 152,099,968 Kilometer von der Kugel des Feuers entfernt. Das Licht erreicht uns dann acht Minuten und 27 Sekunden später. Anfang Januar, wenn die Erde ihren kleinsten Abstand vom Sonne hat, erreicht das Licht uns 17 Sekunden früher.

Der Sommerdreieck, bestehend aus Vega, Deneb und Altair, wird im Juli von Saturn begleitet, der hell leuchtet im südöstlichen Himmelsraum. Venus ist jedoch derzeit hinter dem Sonne verborgen. Der zweite Teil des Monats bringt die Delta Aquariden, mit bis zu 25 Schießsternen pro Stunde erwartet man am 30. Juli.

Im Morgenskin wird Mars auf den Weg zur "Goldenen Tür der Ekliptik" geht, während Jupiter Mars annähert, sich aber erst Mitte nächsten Monats zu ihm setzt. Ein faszinierender Vierfach-Ausrichtung findet am Ende des Juli statt, mit Mars, Jupiter, Aldebaran und dem zunehmenden Halbmond sichtbar im östlichen Horizont.

Weiter im Nachthimmel bildet die Konstellation von Mars, Jupiter, Aldebaran und dem Mond ein spektakuläres Ansehen am Anfang des Juli. In der Konstellation des Stiermannes befindet sich Pluto, das einst als neunter Planet galt, am 23. Juli in Opposition mit der Sonne. Der Zwergplanet, der 250 Jahre um den Sonne kreist, hat nun fünf bekannte Monde, mit Charon nur der Hälfte seiner Größe.

Die Bildung in Astronomie ist wichtig, um diese himmlischen Ereignisse zu verstehen. Astrologie hingegen basiert auf den Positionen der Planeten und Sternen, um Vorhersagen über menschliche Angelegenheiten zu treffen, was in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht allgemein anerkannt ist.

Die Plejaden und Mars (Bild vom 20. Januar 2023).

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