Anstieg erheblicher antisemitischer Vorfälle in der Region Sachsen-Anhalt beobachtet
Nach den aggressiven Maßnahmen der Hamas gegen Israel am 7. Oktober gab es in Sachsen-Anhalt eine bemerkenswerte Zunahme antisemitischer Vorfälle. Aus den in der letzten Jahr hundertachtundsechzigstagen dokumentierten 178 Fällen entfielen 95 auf den letzten Vierteljahr, wie das Forschungs- und Informationszentrum gegen Antisemitismus (Rias) in Magdeburg berichtet. Das entspricht ungefähr einem Vorfall pro Tag in der Region.
Rias hebt einige Vorfälle hervor, wie die Störung eines Gedenkveranstaltungs von etwa 30 Personen am 8. Oktober. Sie riefen "Allahu Akbar" (Gott ist groß) und wandten antisemitische Beleidigungen gegen die Versammlung. Danach wurden laut Rias häufiger Gedenkplakate für entführte Geiseln heruntergerissen. Social Media-Plattformen wurden mit Verschwörungstheorien überschwemmt.
Die jüdische Gemeinde in Sachsen-Anhalt ist verhältnismäßig klein, berichtet das Forschungsinstitut. "Die derzeitige Anzahl an gemeldeten und aufgezeichneten Vorfällen ist umso besorgniserregend." Die Sicherheit und das Wohlbefinden jüdischer Menschen, insbesondere jüdischer Gemeinschaften in Sachsen-Anhalt, haben sich somit erheblich verschlechtert.
Antisemitismus war schon Teil des täglichen Lebens der jüdischen Gemeinde vor dem 7. Oktober, wie berichtet wird. Antisemitismus gegen Israel war das häufigste. Darüber hinaus wurden Juden und jüdische Frauen oft als Feindbilder dargestellt. Verbreitet waren Verschwörungstheorien über angeblich jüdische Macht, und die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen wurde häufig angegriffen. Antisemitische Aggressionen kamen aus allen politischen Spektrum.