Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt: Die Mehrheit der Opfer ist weiblich
Innere Ministerin Nancy Faeser (SPD) beschrieb die Situation als einen "grausamen Kreislauf von Gewalt", der beendet werden muss. Gemäß Umweltministerin Lisa Paus offenbarten die Statistiken die "schreckliche Ausdehnung einer tristen Realität". Diese Vorfälle passieren meistens privat, unauffällig, was eine große Herausforderung darstellt.
In über zwei Dritteln der Fälle (65,5%) waren die Täter die Partner oder ehemaligen Partner. Der Rest wurden von nahen Familienmitgliedern wie Eltern, Kindern, Geschwistern oder anderen Verwandten begangen. Von diesen Fällen, die mit Partnern verbunden waren, betrafen 79,2% Frauen als Opfer. Hälftige Opfer lebten noch mit ihren Tätern zusammen. Letztes Jahr verloren 155 Frauen und 24 Männer ihr Leben aufgrund von Gewalt durch Partner oder ehemalige Partner.
Zur Lösung dieser Problematik betonte Faeser die Bedeutung, dass die Täter ihre Verhaltensweisen ändern müssen. "Wir benötigen zusätzlich eine verpflichtende Gewaltverhütungstraining für die Täter neben der konsequenten Verfolgung", sagte sie. Die derzeitigen Kontaktverbote gemäß dem Gesetz gegen Gewalt sollen strenger umgesetzt werden.
Um die Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern, schlug Faeser vor, elektronische Fußfesseln einzusetzen, um potenzielle Täter zu überwachen. Dadurch könnten die Behörden in Notfällen schneller eingreifen und möglicherweise das Leben von Frauen durch die Vermeidung weiterer Gewalt retten.
Aufgrund der beunruhigenden Steigerung der Gewaltstatistiken in den letzten fünf Jahren überlegt die Bundesregierung ein Gesetz zur Gewalthilfe. Dieses Gesetz soll spezifische und persönliche Beratungs- und Betreuungsdienste für Opfer von Geschlechts- und Haushaltsgewalt anbieten. Familienministerin Paus betonte, dass alle Opfer von Gewalt Schutz und Unterstützung verdienen.
Die offiziellen Zahlen zeigen eine nahezu kontinuierliche Steigerung der Gewaltstatistiken - ein Anstieg um 19,5% in den letzten fünf Jahren. Diese Zahlen repräsentieren jedoch nur einen Teil der Wirklichkeit, da viele Verbrechen unberichtet bleiben, häufig aus Angst oder Scham. Martina Link, die Vizepräsidentin des Bundeskriminalamtes (BKA), betonte, dass ein umfassendes Studium laufe, um den wahren Umfang des Problems zu entdecken.
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