Ampeln verkürzen Wege zu Pässen und erleichtern so Abschiebungen
Auf Betreiben der Grünen muss die Ampel bei der Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts, insbesondere der Abschiebebestimmungen, zurückgehalten werden. Letztlich seien nach eigenem Bekunden schmerzhafte Kompromisse eingegangen worden.
Nach langen Verhandlungen einigte sich die Ampel-Fraktion auf eine Gesetzesänderung, um Einbürgerungen zu erleichtern und Abschiebungen zu beschleunigen. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und FDP sagten, dass beide Vorhaben voraussichtlich im Januar vom Bundestag beschlossen werden. Sie sprachen von einem Abkommen, das „der modernen Einwanderungsgesellschaft und den Grundsätzen von Menschlichkeit und Ordnung gerecht“ werde.
Das Bundeskabinett verabschiedete im Oktober bzw. August zwei von Innenministerin Nancy Feather vorgeschlagene Gesetzesentwürfe, nämlich den „Improving Repatriation“ und den „Modernizing Nationality Act“. Die beiden Gesetze wurden Ende November erstmals im Bundestag beraten, eine Einigung zwischen den Regierungsfraktionen kam jedoch noch immer nicht zustande. Besonders skeptisch stehen die Grünen den Räumungsgesetzen gegenüber.
Die nationale Wohlfahrt ist begrenzt
Dirk Wiese, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten, sagte, es sei nun wieder klar, dass die Rettung von Opfern im Mittelmeer keine Straftat darstelle. Der Plan sieht auch von der Koalition vereinbarte Beschränkungen der Asylbewerberleistungen vor. Sollte sich das Verfahren hinziehen, könnten sie statt wie bisher 18 Monate erst nach 36 Monaten sozialhilfeähnliche Leistungen beziehen.
„Mit modernen Staatsbürgerschaftsgesetzen erkennen wir endlich die Realitäten des Lebens an“, erklärte der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Konstantin von Notz. Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, haben endlich eine echte Perspektive: „Um dies zu erreichen, verkürzen wir die Einbürgerungsfrist auf fünf Jahre.“ Eine Einbürgerung ist derzeit nach acht Jahren möglich. Die Grünen haben bei den Rückzahlungsregeln einen schmerzhaften Kompromiss geschlossen, der für die Betroffenen neue Härten bedeuten könnte.
Schnellerer Weg zu einem deutschen Pass
Die Änderung sieht vor, dass Ausländer mit qualifiziertem Wohnsitz nun nach fünf Jahren die Einbürgerung erhalten können. Wer sich besonders gut integriert, soll nach drei Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten können. In Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern sollen automatisch einen deutschen Pass erhalten, wenn mindestens ein Elternteil seit mehr als fünf Jahren seinen ständigen Wohnsitz hat.
Voraussetzung für die Einbürgerung ist, dass die Person in der Lage ist, ihren Lebensunterhalt selbständig zu bestreiten. Ausnahmen seien nun etwa für Frauen der Wanderarbeitergeneration vereinbart worden, sagte Weiss. Ermessensrechte stehen auch Behinderten und Rentnern zu, die Sozialhilfe beziehen.
Es würde unter anderem Abschiebungen erleichtern, indem die Ausreisehaft von 10 Tagen auf maximal 28 Tage verlängert würde. Dies gilt nicht für Minderjährige, es sei denn, es handelt sich um schwere Straftäter. Abschiebungen müssen für ausreisepflichtige Häftlinge nicht mehr angemeldet werden. Den Beamten soll es auch gestattet sein, Zimmer in Gemeinschaftsunterkünften zu betreten, die nicht die des Abzuschiebenden sind. Auch die Ausweisung von Schmugglern und Mitgliedern krimineller Vereinigungen wird einfacher.
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Quelle: www.ntv.de