Ampel schlägt vor, die finanzielle Unterstützung für die Flüchtlingsbevölkerung in Dublin zu reduzieren.
Die Ampelkoalition erwägt, die Leistungen für Asylbewerber, die in anderen EU-Ländern registriert sind, drastisch zu kürzen, um sogenannte "Dubliner Flüchtlinge" zur Abreise zu bewegen. Statt Geld sollen sie nur noch notwendige nicht-monetäre Unterstützung wie Unterkunft, Essen und Hygieneartikel (Bett-Brot-Seife-Prinzip) erhalten.
Laut einer Zeitung erwägt die Ampelkoalition, den Umfang dieser Leistungsbeschränkungen für bestimmte Flüchtlingsgruppen auszudehnen. Das zwischen dem SPD-geführten Innenministerium, dem grünen Wirtschaftsministerium und dem FDP-geführten Justizministerium diskutierte Flüchtlingspaket enthält strenge Begrenzungen der Leistungen für "Dubliner Flüchtlinge", wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Betroffen sind Personen, die über einen anderen EU-Staat eingereist und registriert wurden.
Laut den Plänen sollen diese Personen keine Geldleistungen oder Geldkarte erhalten, sondern nur notwendige nicht-monetäre Unterstützung wie Unterkunft, Essen und Hygieneartikel. Die Regierung erwägt auch, die Schwelle für dringendes Abschiebungsinteresse zu senken und Maßnahmen gegen gewaltbereiten islamistischen Extremismus und verschärfte Waffengesetze mit einem Schwerpunkt auf Messern zu ergreifen.
Grüne kritisieren Faeser
Grüne Innenpolitiker fordern nach dem islamistischen Anschlag in Solingen eine Verschiebung des Fokus auf innere Sicherheit und kritisieren Bundesinnenministerin Nancy Faeser von der Koalitionspartnerin SPD. "Es wird eine klassische, nun largely outdated Security Policy verfolgt, die sich in zu vielen symbolischen Debatten verrennt", schreiben der Parlamentarische Vizepräsident Konstantin von Notz und die Parlamentarische Geschäftsführerin Irene Mihalic in einem Positionspapier.
Allgemein kritisieren sie, dass die Innenminister auf Bundes- und Landesebene nicht ausreichend für eine bessere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden sorgen. "Dies führt zu ineffektiven und manchmal gefährlichen Doppel- und Leerstrukturen", argumentieren sie. Alle Innenminister werden von der Union oder SPD gestellt. SPEZIELL fordern Notz und Mihalic mehr Personal und erweitere Befugnisse für Sicherheitsbehörden - einschließlich verdeckter Ermittlungen in sozialen Netzwerken und besserer Kommunikation zwischen Polizei und Geheimdiensten. Sie schlagen vor, dass die Bundes- und Landesregierungen untersuchen, warum die konsequente Abschiebung gefährlicher Nicht-Deutscher nicht stattfindet. Um dies zu finanzieren, schlagen sie vor, die innere Sicherheit als gemeinsame Verantwortung in das Grundgesetz aufzunehmen, was bedeutet, dass Bundes- und Landesregierungen die Verantwortung teilen würden.
Im Zusammenhang mit den geplanten Leistungskürzungen haben einige Menschenrechtsorganisationen Bedenken geäußert, dass diese Maßnahmen die Menschenrechte von Asylbewerbern verletzen könnten. Außerdem könnten Asylbewerber, die als "Dubliner Flüchtlinge" gelten und über einen anderen EU-Staat eingereist sind, Schwierigkeiten haben, ihre Grundbedürfnisse ohne monetäre Unterstützung zu erfüllen, da sie nur notwendige nicht-monetäre Hilfe erhalten.