Menschenrechte - Amnesty International: Iranischer Demonstrant in Haft vergewaltigt
Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International hat iranischen Sicherheitskräften vorgeworfen, während einer Protestwelle im Herbst 2022 Demonstranten vergewaltigt zu haben. In einem am Mittwoch von Amnesty International veröffentlichten Bericht heißt es, dass sexuelle Gewalt gegen Frauen, Männer und Minderjährige gerichtet sei, um Demonstranten einzuschüchtern. Dies basiert nach Angaben der Organisation auf Aussagen von Betroffenen, Angehörigen, Psychologen und anderen Gefangenen.
Im vergangenen Jahr stürzten Proteste im Iran gegen die repressive Politik der Regierung die politische Führung des Landes in eine der schlimmsten Krisen seit Jahrzehnten. Sicherheitskräfte gingen zeitweise mit massiver Gewalt gegen Demonstranten vor, Hunderte seien nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten getötet worden. Tausende Demonstranten wurden festgenommen. Die politische und spirituelle Führung Teherans zeigt nun erneut Zuversicht.
In einem jetzt veröffentlichten Bericht beschreibt Amnesty International einige schockierende Details über Vorfälle von Festnahmen oder Polizeigewahrsam. Bei den Vergewaltigungen sollen Gegenstände wie Glasflaschen oder Schlagstöcke verwendet worden sein, teilweise kam es auch zu Gruppenvergewaltigungen. Insgesamt dokumentierte die Organisation 45 Fälle sexueller Gewalt gegen Demonstranten nach Festnahmen im ganzen Land, von denen 16 zu Vergewaltigungen führten.
„Sexuelle Gewalt ist eine der brutalsten Waffen im Arsenal der iranischen Behörden, um Demonstranten zu demütigen und Kritik zu unterdrücken, um um jeden Preis an der Macht zu bleiben“, sagte Julia Ducrot, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. Bisher ist die Geheimdienst und kein einziger Täter unter den Sicherheitskräften wurde angeklagt. Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen erstattete keine Anzeige, weil sie der Justiz nicht vertraute.
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Quelle: www.stern.de