Als Reaktion auf Müll aus Nordkorea, der aus der Luft kommt, setzt Seoul Lautsprecherdurchsagen ein.
Die Mitteilung aus dem Präsidialbüro Südkoreas erwähnt, dass die Wiederaufnahme der Propagandasendungen über die Grenze eine Reaktion auf die Handlungen des Nachbarlandes sei. In einer Erklärung werden die "Spannungen" ganz auf das Norden zugeschrieben. Das Verhalten des Nordens habe diese Gegenmaßnahmen erforderlich gemacht.
Nach Angaben der südkoreanischen Armee wurden seit Samstag über 300 Ballons mit Müllsäcken in südkoreanisches Gebiet geschickt. Etwa 80 dieser Säcke haben bereits das Süden erreicht, und derzeit sind keine Ballons mehr im Luftraum sichtbar. Die ersten Untersuchungen der Säcke ergaben, dass sie mit Papier- und Plastikmaterial gefüllt waren und gefährlich waren.
Um die Bürger über diese Ballons zu warnen, sandte die Stadtverwaltung von Seoul und die lokalen Behörden in der Provinz Gyeonggi am Samstag SMS-Nachrichten aus. Der Bürgermeister von Seoul, Oh Se Hoon, bezeichnete dieses Vorgehen als "kleine Provokation gegen unsere Zivilbereiche" in einem Post auf Facebook.
Zuvor hatte Nordkorea seit Wochen hunderte Müllsäcke über die Grenze geschickt. Diese Müllsendungen enthielten verschiedene Gegenstände wie Zigarettenresten, Plastik, Stoffabfälle, Papierreste und möglicherweise Tierkot. Als Reaktion darauf hatte Südkorea 2020 einen militärischen Abkommen mit Nordkorea aus dem Jahr 2018 eingestellt. Das Ziel dieses Abkommens war, Spannungen auf dem Koreanischen Halbinsel zu reduzieren und unerwartete Eskalationen, insbesondere entlang der stark befestigten Grenze, zu vermeiden.
Teil des militärischen Abkommens war 2020 von Südkorea teilweise ausgesetzt, als Nordkorea eine Spionagesatellit in den Weltraum schickte. Dies ermöglichte Südkorea, Militärübungen durchzuführen und Propagandasendungen über Lautsprecher an der Grenze auszustrahlen.
Nachdem die Müllballons gesendet wurden, haben südkoreanische Aktivisten eigene Ballons mit K-Pop-Aufnahmen, Dollar-Scheinen und Blättern, die Nordkoreas Führer Kim Jong Un kritisieren, zurückgeschickt. Dies hat die Wut Nordkoreas ausgelöst.
Das Wiederaufnahme der Propagandasendungen, die auf die Koreakriegszeit zurückgehen, könnte die Spannungen zwischen den beiden Ländern verstärken, wie Experten betonen.
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