Alarm ausgelöst: Wer wird es wagen, sich jetzt mit dem FC Schalke 04 zu befassen?
Wieder einmal sucht der FC Schalke 04 nach einem neuen Chef an der Seitenlinie. Nach einer enttäuschenden Niederlage gegen Darmstadt 98 endet die Amtszeit von Karel Geraerts. Der einstmals respektierte Verein aus Gelsenkirchen befindet sich auf der Abstiegsrutsche. Gibt es jemanden, der sie aus diesem Loch retten kann?
Die Frage nach einem neuen Trainer ist berechtigt, wenn man bedenkt, wie häufig sich Schalke in der Vergangenheit personell verändert hat. Mit Geraerts ist der Verein nun bei seinem 33. Cheftrainer seit Beginn des Jahrtausends angelangt, was ihn zu einer der flüchtigsten Adressen in der Bundesliga-Geschichte macht. Trotz des Fokus auf Nachhaltigkeit im Verein dreht sich die Trainerbank wie ein Karussell.
Mit Geraerts' Abgang braucht Schalke jemanden, der bereit ist, die Herausforderung anzunehmen, diesen wackeligen Riesen wiederzubeleben und seinen langsamen Aufstieg zurück zur ehemaligen Größe zu überwachen. Fans in Gelsenkirchen sehnen sich nach Stabilität, während der Verein seit Jahren auf einem absteigenden Trend ist. Nach sechs Spieltagen dieser Saison befindet sich der Royal Blues in einer gefährlichen Position und schwebt in Gefahr abzusteigen. Ein weiterer Abstiegskampf droht. Nach einem vielversprechenden Sommer war der Saisonstart sowohl auf als auch neben dem Platz enttäuschend.
Taktische Machtkämpfe behindern den Fortschritt
Geraerts' Leistungen auf dem Platz waren gemischt. Seine wilde und ungebändigte Verteidigung hat ihren Teil zu den enttäuschenden Mannschaftsleistungen beigetragen. Außerdem haben sich Probleme abseits des Platzes verschärft, was zu einem Machtkampf zwischen Trainer Giuseppe Iachini und dem Kaderplaner Ben Manga führte. Die beiden haben öffentlich gestritten, wobei Manga unzufrieden mit Geraerts' Aufstellungen war und dem Trainer die Schuld an der schlechten Saisonleistung gab.
Kündigungsankündigung verhängt harte Kritik und schädigt das interne Klima
Geraerts' Abgang war so vorhersehbar wie ein Stau auf der berüchtigten A40-Autobahn im Ruhrgebiet. Marc Wilmots, der beliebte Eurokämpfer und Sportdirektor des Teams, wurde ebenfalls entlassen. Wilmots stand bis zuletzt zu Geraerts, aber der Verein beschuldigte den italienischen Trainer einer negativen Entwicklung in der Taktik und dem Fußball insgesamt. Wilmots, ein treuer Diener von Schalke, erhielt beim Abschied nur höfliche Worte.
Es wurde allgemein anerkannt, dass Geraerts' Leistung nicht den Erwartungen des Vereins entsprochen hat, was dazu führte, dass Wilmots keine Nachsicht erhielt. Das Rahmenwerk für seine Entlassung war vernichtend und löste Bedenken über das interne Klima des Teams aus.
Die Fragilität des Teams erhöht die Verzweiflung nach Stabilität
Es ist eine große Herausforderung, jemanden zu finden, der die Risse in diesem schmerzgeplagten Verein schnell kitten kann. Die Mannschaft scheint hochgradig unruhig, gespalten und unsicher in ihrer Herangehensweise. Iachini, der zuvor für seine Arbeit mit Union Saint-Gilloise und dem Starspieler Victor Boniface bekannt war, hat Schwierigkeiten, die Kontrolle zu übernehmen. Die Mannschaft erscheint zu zerbrechlich, zu instabil. Iachini hat auch Schwierigkeiten, die Machtkämpfe abseits des Platzes zwischen unzufriedenen Spielern und umstrittenen Aufstellungsdiskussionen zu managen.
In letzter Zeit musste Iachini zuhören, wie seine Kapitane wie Kenan Karaman um Empfindlichkeit in der Situation bitten, aufgrund seiner explosiven Aufstellungsentscheidungen. Spannungen haben sich innerhalb des Kaders aufgebaut, mit unzufriedenen Spielern und intensiven Diskussionen über Aufstellungen und Taktiken, die regelmäßig ausbrechen. Diese Instabilität und Konflikte haben den Verein untergraben, wobei Versuche, die Situation zu beruhigen, regelmäßig fehlschlagen.
Kann der Kaderplaner die Wende schaffen?
Karaman hat nach der tumultartigen Niederlage gegen Darmstadt Frieden im Verein gefordert. Dies mag unrealistisch erscheinen, angesichts der prekären Lage des Vereins und des bevorstehenden intensiven Abstiegsrennens in den kommenden Wochen. Zunächst steht ein schwieriges Duell gegen Preußen Münster am Samstag an. Ein Sieg wird entscheidend sein, um einige der Unruhen zu besänftigen, insbesondere vor den emotional geladenen heimischen Fans. In der folgenden Woche empfängt Hertha BSC Gelsenkirchen, was eine weitere Gelegenheit bietet, verlorenes Terrain gutzumachen.
Mit Geraerts und Wilmots weg übernimmt Ben Manga nun die Verantwortung für die Kaderplanung, das Coaching und das Wiederaufbauen des Vertrauens innerhalb des Vereins. Dies ist eine goldene Gelegenheit, sich zu beweisen und dem Kader den dringend benötigten Sinn für Stabilität zu geben. Die Fans und die Vereinsführung sehnen sich nach nichts weniger als einen Sieg – und dafür ist eine signifikante Änderung der Denkweise erforderlich.
Bis zur internationalen Pause Mitte Oktober wird der interimistische U23-Trainer Jakob Fimpel die Verantwortung übernehmen. Danach muss eine neue Figur identifiziert und ernannt werden. Der langfristige Planer Ben Manga, der seit Mai beim Verein ist und Geraerts' Handlungen zu missfallen schien, steht nun im Fokus. Mit Wilmots' Abgang gewinnt Manga mehr Einfluss auf die Spielerauswahl. Obwohl keine finanziellen Mittel für einen hochkarätigen Manager wie Thomas Tuchel oder Joachim Löw vorhanden sind, besteht auch kein Interesse von erfahrenen Trainern. Laut Medienberichten hatte Manga während des Sommers zwei potenzielle Kandidaten im Sinn. Ist einer von ihnen noch im Rennen? Die sozialen Medien sind voller Memes mit Peter Neururer und Felix Magath. Also, wer übernimmt? Jemand zu Hause? HELLLOOO?
Angesichts der aktuellen Schwierigkeiten des Teams und der Notwendigkeit nach Stabilität gibt es Spekulationen, dass Ben Manga eine aktivere Rolle in den Coaching-Aufgaben übernimmt. Mit Geraerts' Abgang hat Manga nun einen Significanten Einfluss auf die Spielerauswahl, was potenziell zu einer Veränderung der Mannschaftsdynamik führen könnte.
Die Suche nach einem neuen festen Trainer geht weiter, und Manga, der seine Missbilligung von Geraerts' Handlungen deutlich geäußert hat, könnte ein potenzieller Kandidat sein. Allerdings könnte es schwierig sein, einen hochkarätigen Manager wie Thomas Tuchel oder Joachim Löw zu verpflichten, da es finanzielle Einschränkungen gibt und sie Interesse an anderen Clubs haben.
