- Aktive Sonne: Viele Sonnenflecken sind sichtbar
Die Anzahl der dunklen Sonnenflecken ist derzeit so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. "Wir befinden uns derzeit im Maximum eines relativ starken Sonnenzyklus", erklärt Solarphysiker Achim Gandorfer vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Die Anzahl der Flecken hängt von der Sonnenaktivität ab, die sich innerhalb eines elfjährigen Zyklus verändert. "Ob wir bereits am Ende des Zyklus sind oder ob es noch einmal einen Anstieg geben wird, lässt sich momentan nicht sagen."
Die Flecken werden durch Temperaturunterschiede auf der Oberfläche verursacht, wie Gandorfer erklärt. "Die Sonne ist eine geschichtete Gaswelt. Energie wird im Inneren erzeugt und das heiße Gas steigt auf." An der Oberfläche wird die Energie abgestrahlt und die Temperatur der Materie sinkt plötzlich. "Das Gas sinkt dann in kühlerer und dichterer Form wieder zurück." Dieser Kreislauf wird auch Konvektion genannt.
Es kann jedoch passieren, dass lokal verstärkte Magnetfelder das Sinken des kühleren Gases verhindern. Dadurch bleibt die kühlere Materie länger auf der Oberfläche. Daher sind die Flecken etwa 4.000 Grad kälter als die umgebende Oberfläche, die etwa 6.000 Grad hat. "Die Flecken sind immer noch sehr, sehr heiß, aber sie erscheinen dunkler im Vergleich, weil die Umgebung noch heißer und heller ist."
Während es monatelang keine Flecken geben kann, können es in der Spitze Hunderte sein, sagt der Experte. Er spricht von der sogenannten Sonnenfleckenzahl, die aus der Summe einzelner Flecken plus der Anzahl von Fleckengruppen berechnet wird, jeweils gewichtet mit einem Faktor von zehn. "Die Gewichtung macht die Zahl höher, wir sehen eigentlich weniger Flecken", fügt Gandorfer hinzu. Außerdem ist immer ein Teil der Flecken auf der von der Erde abgewandten Seite der Sonne.
In diesem Zyklus erreichte die sogenannte Sonnenfleckenzahl ein Maximum von 160 bis 170, während die Zahl im vorherigen Zyklus 130 betrug.
Wer die Sonnenflecken beobachten möchte, sollte dies nur mit geeigneter Schutzausrüstung wie zertifizierten Gläsern oder Teleskopen mit Schutzfiltern tun. Andernfalls könnte es zu schwerer Augenschädigung kommen.
Achim Gandorfer, Solarphysiker am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, erklärt, dass die Anzahl der dunklen Sonnenflecken während eines starken Sonnenzyklus hoch sein kann, wie es derzeit der Fall ist.