AfD prüft mögliche Bündnisse in Europa nach dem Ausschluss der AFD
In der Vergangenheit hat die rechte Gruppierung Identität und Demokratie (ID) im Europäischen Parlament klargestellt, dass sie die AfD nicht willkommen heißen würden, selbst nach der Entlassung ihres umstrittenen Mitglieds Maximilian Krah. Nach Angaben des Magazins "Politico" wurde diese Entscheidung bei einer Versammlung in Brüssel getroffen und wurde von französischer Rassemblement National-Führerin Marine Le Pen und anderen Vertretern der rechtsnationalen ID-Gruppe besucht.
Weidel, eine AfD-Mitglied, erklärte am Donnerstag, dass ihre Partei noch keine "offizielle Mitteilung" von Le Pens Partei erhalten habe. Sie erwähnte, dass sie auf "ein paar Telefonate" warten würde, bevor sie sich über die Frage der Parteimitgliedschaft entscheiden würde.
Am Mittwochvormittag trafen sich Le Pen und Salvini vom italienischen Lega mit anderen Politikern der ID-Fraktion in Brüssel, um eine rechte Allianz zu erkunden. Die AfD wurde bewusst aus diesem Treffen herausgelassen. Salvini erklärte am Donnerstag, dass das Ziel des Treffens war, alle rechten Parteien zu vereinen.
Zu den Teilnehmern des Treffens zählten Salvini namentlich Geert Wilders aus den Niederlanden, Harald Vilimsky aus Österreich, Tomio Okamura aus Tschechien, André Ventura aus Portugal, Morten Messerschmidt aus Dänemark, Gerolf Annemans und Tom van Grieken aus Belgien.
Die ID-Fraktion hatte die Deutschen kurz vor den Wahlen aufgefordert, zu gehen, nachdem Krah in einer italienischen Zeitung über die SS gesagt hatte, dass nicht alle SS-Mitglieder Verbrecher seien. In Frankreich wurden diese Aussagen als Verschleierung der NS-Ära wahrgenommen. Allerdings hatte Le Pen bereits sich von der AfD distanziert, nachdem sie kurz nach den Wahlen geheim mit ihnen über "Remigration" getroffen hatte.
Trotz dieser Entscheidung erreichte die AfD bei den Europawahlen ihr bestes Ergebnis mit 15,9%. Krah wurde anschließend aus ihrer Delegation ausgeschlossen, um Beziehungen mit Le Pen und der ID-Fraktion wieder aufzubauen.
Um eine umfassende rechte Allianz zu schaffen, wären Le Pen und Salvini gezwungen, sich mit der zweiten rechten Gruppe, den Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR), zu vereinen. Dazu gehören unter anderem die postfaschistische Fratelli d'Italia (Brüder von Italien) des italienischen Regierungschefs Giorgia Meloni, deren eigenes Partei, Rassemblement National, ebenfalls triumphal die Europawahlen gewonnen hat.
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