ADNOC will die deutsche Kunststofffirma Covestro erwerben
Die staatseigene Ölgesellschaft Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wird, wie erwartet, den deutschen Kunststoffriesen Covestro übernehmen. Das Angebot der Emirate liegt bei 62 Euro pro Aktie des Leverkusener Unternehmens, wie beide Parteien am vergangenen Dienstag bekanntgaben. Dies entspricht einem Wert von Covestro, das im DAX gelistet ist, von 11,7 Milliarden Euro.
Covestro beschäftigt weltweit 17.500 Vollzeitmitarbeiter, davon etwa 7.000 in Deutschland. Neben dem Hauptsitz in Leverkusen hat das Unternehmen bedeutende Standorte in Krefeld (Uerdingen), Dormagen (beide in Nordrhein-Westfalen) und Brunsbüttel (Schleswig-Holstein). Auch ausländische Produktionsstätten in Houston (USA) und Shanghai (China) sind von Bedeutung. Das Unternehmen produziert sowohl harte als auch flexible Kunststoffe für verschiedene Branchen wie Automobil, Bau, Elektronik und Möbel.
Spekulationen über eine Übernahme durch Adnoc kursierten bereits Mitte 2023. Im September 2023 bestätigte Covestro Verhandlungen mit Adnoc, jedoch begannen die offiziellen Gespräche mit dem Abu Dhabi Unternehmen erst im Juni 2024. Nun ist eine Mindestannahmerate von 50 Prozent plus einer Aktie erforderlich. Berichten zufolge unterstützt Covestro das Angebot.
Die Übernahme von Covestro durch Adnoc könnte die Aktivitäten des Leverkusener Unternehmens in Deutschland erheblich beeinflussen, da Covestro eine große Anzahl von Mitarbeitern und wichtige Standorte im Land hat. Die Partnerschaft mit Adnoc könnte Covestros Produktionskapazitäten potenziell erweitern, da Adnoc über umfangreiche Ressourcen und Expertise in der Ölindustrie verfügt.