70 Liegenschaften auf hasserfüllte Äußerungen untersucht
Polizei führt landesweite Aktion gegen Hassrede im Internet durch. Die meisten Hassinhalte kommen von rechtsextremen Gruppen, aber auch ausländische und religiöse Ideologien steigen auf.
Die Polizei durchsucht Wohnungen im gesamten Land und verhaftet Personen, die vermutet werden, Hass und Hassrede im Internet zu verbreiten. Das Bundeskriminalamt (BKA) gab bekannt, dass über 70 Durchsuchungen durchgeführt wurden und mehrere Verdächtige befragt wurden, was zu über 130 landesweiten Ermittlungen führte. Ein BKA-Sprecher erklärte: "Wir nehmen dieses Problem ernst, da wir feststellen konnten, dass über die Hälfte der verarbeiteten Hasspostings mit politisch motivierten Vorfällen in Verbindung stehen - speziell mit rechtsextremen Tendenzen."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte die Notwendigkeit, "Wir müssen die Zyklus von Hass und Gewalt, der im Internet verbreitet wird, beenden. Die Hassrede, die aus dem Internet stammt, ist ein Katalysator für Konflikte." Um diesen Trend zu bekämpfen, arbeitet das BKA mit den Landespolizeien in einer koordinierten Aktion zusammen. Faeser lobte die Bemühungen, indem sie sagte: "Diese 130 Maßnahmen, die in jedem Bundesland durchgeführt werden, sind genau die starke Reaktion, die wir brauchen."
Besonders beunruhigend sind Fälle von Islamfeindlichkeit und Antisemitismus, die die Terrorherrschaft von Hamas verherrlichen und die Existenz Israels leugnen. Faeser machte deutlich, "Wir sind genauso unerbittlich in unserer Reaktion auf rechtsextreme und antidemokratische Hassrede, einschließlich von Postings mit Todesdrohungen gegen Amtsträger und Politiker in unserem Land."
Symbole und Drohungen gegen Politiker
Etwa ein Drittel der Fälle betraf politisch motivierte Verbrechen, die nicht eindeutig einer bestimmten politischen Richtung zugeordnet werden konnten. Einige dieser Fälle beinhalteten Hassausdrücke und Propagandaverstöße, die mit NS-Symbolen oder anderen Hakenkreuzen verknüpft waren. Auch gab es antisemitische Aussagen, die auf den Konflikt im Nahen Osten Bezug nahmen, wie z. B. das Slogan "Vom Fluss bis zum Meer, Palaestina wird frei sein". Dieser Slogan (auf Deutsch: "Vom Fluss bis zum Meer, Palaestina wird frei sein") kann als Aufruf für die Zerstörung Israels, die Vertreibung und die vollständige Vernichtung der jüdischen Bevölkerung interpretiert werden. Darüber hinaus gab es Postings, in denen Politiker, Amtsträger und Amtsinhaber bedroht und beleidigt wurden. "Einige der Drohungen enthielten sogar Exekutionsszenarien", wie die Behörden berichteten.
Angezeigte Fälle steigen
Die Anzahl der registrierten Fälle von Hasspostings stieg im vergangenen Jahr stark an, berichtete das BKA. Die Anzahl der Fälle stieg von 3396 auf 8011. Die Steigerungen waren besonders deutlich in den Bereichen "ausländische Ideologie" und "religiöse Ideologie", mit einem Vierfachen der registrierten Fälle. Das BKA glaubt, dass ein wesentlicher Faktor für diesen Anstieg die erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht durch den zentralen Meldepunkt für strafbare Inhalte im Internet, ein Projekt, das das BKA und andere Partner umsetzen.
Im Kampf gegen Online-Hassverbrechen ruft das Bundeskriminalamt (BKA) die Bürger auf, jedes solche Inhalt, den sie treffen, oder wenn sie Opfer solcher böswilliger Kommunikation sind, anzumelden. Sie können auch den sozialen Netzwerkanbietern, den Staatsbeschwerdeämtern oder den Medienbehörden in verschiedenen Bundesländern melden.