45 % der Beschäftigten im Einzelhandel verdienen weniger als 14 € pro Stunde
Im deutschen Einzelhandel verdienen 45 % der Arbeitnehmer weniger als 14 € brutto pro Stunde. Die linke Arbeitsmarktexpertin Suzanne Fischl erklärte am Mittwoch daher, die Branche sei „ein klassisches Beispiel für Steuerhinterziehung“. Eine Antwort der Linken auf eine parlamentarische Anfrage ergab, dass 1,25 Millionen Beschäftigte im Einzelhandel derzeit weniger als 14 Euro verdienen. Zuerst berichtete die Augsburger Allgemeine Zeitung.
Der Antwort der Bundesregierung zufolge sind die Löhne im Einzelhandel aus zwei Hauptgründen relativ niedrig. Daher verdienen Teilzeitbeschäftigte deutlich weniger als Vollzeitbeschäftigte. Der Unterschied beträgt etwa drei Euro pro Stunde. Unternehmen mit Tarifverträgen zahlen zudem höhere Löhne als Unternehmen ohne Tarifverträge. Der Unterschied beträgt hier drei bis vier Euro.
Laut Antwort der Bundesregierung ist der Anteil der Beschäftigten im Einzelhandel zwischen 2012 und 2022 deutlich gesunken. Während im Jahr 2012 rund 45 % der Arbeitnehmer tarifvertraglich erfasst waren, waren es im vergangenen Jahr nur noch 26 %. Fischl erklärte, dass auch die Zahl der Tarifbetriebe „in alarmierendem Tempo“ zurückgehe.
Angesichts dieser Zahlen wirft die Linkspartei den Handelsunternehmen vor, dass sie beim Geldverdienen auf ihre Mitarbeiter angewiesen seien. „Das führt trotz der hohen Gewinnmargen der Handelsunternehmen zu Lohndumping“, kritisiert Suzanne Fischl. „Derzeit weigern sich Arbeitgeber hartnäckig, in Tarifverhandlungen echte Verhandlungen zu führen.“
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Quelle: www.ntv.de