Bei der Deutschen Post gehen an diesem Mittwoch die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte in Deutschland in die zweite Runde. Ab dem 6. Januar liegen die Positionen noch weit auseinander: Die Gewerkschaft Verdi fordert eine 15-prozentige Gehaltserhöhung und begründet dies mit der hohen Inflation und der hohen Arbeitsbelastung ihrer Beschäftigten. Der Postvorstand hält den Antrag für nicht praktikabel. Das Treffen ist für zwei Tage angesetzt. Streikwarnungen könnte es in den kommenden Wochen geben, wenn Verdi den Druck erhöhen will. Deutsche Post DHL ist hochprofitabel, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt jedoch im Ausland.
Die Verhandlungsführerin von Verdi, Andrea Kocsis, sagte vor der zweiten Gesprächsrunde, dass die Verhandlungen am Mittwoch “in die Tiefe” gehen würden. Die Post hat ihr Interesse an einem langfristigen Vertrag bis Mitte 2025 deutlich gemacht. Verdi wollte nur einen 12-Monats-Tarifvertrag.
Es wird erwartet, dass die Gespräche in dieser Runde “einen großen Schritt nach vorne” darstellen, sagte Kocsis. Geschieht dies nicht, werde entschieden, „ob wir unsere Forderungen gegenüber dem Unternehmen geltend machen müssen“. Das bedeutet einen Warnstreik. Die kleinere Gewerkschaft DPVKOM nutzt diesen Ansatz bereits im Kleinen: Am Dienstag fand in Karlsruhe ein Warnstreik statt.