zum Inhalt

Zwei Drittel der Hausbesitzer wollen nicht renovieren

Wärmepumpenanwendungen sinken stark

Scheitern des Dämmprojekts: Blick auf ein Einfamilienhaus in der Oberstadt von Eisleben..aussiedlerbote.de
Scheitern des Dämmprojekts: Blick auf ein Einfamilienhaus in der Oberstadt von Eisleben..aussiedlerbote.de

Zwei Drittel der Hausbesitzer wollen nicht renovieren

Der monatelange Streit um das Heizgesetz ist nicht gut für die Sanierungswünsche deutscher Hausbesitzer. Zahlen des Habeck-Ministeriums zeigen einen starken Rückgang der Förderung für Wärmepumpen. Zwei Drittel der Bürger, die ein Eigenheim besitzen, wollen keine energetischen Sanierungen mehr vornehmen.

Eigenheimbesitzer in Deutschland haben derzeit wenig Begeisterung für eine energetische Sanierung ihrer Häuser und Wohnungen. Nach Angaben der Funke-Zeitung hat das Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) derzeit nahezu keine Förderanträge für neue Wärmepumpen registriert. Bei der dem Bundeswirtschaftsministerium unter der Leitung von Robert Habeck unterstellten Agentur gingen im Oktober dieses Jahres 6.801 Bewerbungen ein. Insgesamt wurden zwischen Januar und Oktober dieses Jahres 76.471 Anträge auf Wärmepumpenförderung gestellt. Dem Bericht zufolge hätten Hausbesitzer im gleichen Zeitraum des Vorjahres insgesamt 315.835 Anträge eingereicht. Diese Zahl ist mehr als viermal so hoch.

Auch der Absatz von Verbund-Außenwanddämmsystemen ist deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Verbands Dämmsysteme, Putze und Mörtel (VDPM) ist die Nachfrage im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast ein Viertel (knapp 23 %) zurückgegangen. Die negativen Entwicklungen im gesamten Jahresverlauf waren deutlich: Im ersten Quartal dieses Jahres sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 17 %, im zweiten Quartal um 13,5 %. In absoluten Zahlen bedeutet das: Im vergangenen Jahr waren knapp 36 Millionen Quadratmeter bebaute Fläche mit Dämmverbundsystemen ausgestattet. Nach Berechnungen des Verbandes beträgt die neu hinzugekommene Dämmfläche in diesem Jahr lediglich 29 Millionen Quadratmeter. Angesichts der weiterhin negativen Entwicklungen rechnet der Verband im nächsten Jahr nicht mit einer Trendwende.

Untersuchung: Dritte Wohnung weigert sich zu dekorieren

Auch eine YouGov-Umfrage, die der Funke-Zeitung vorliegt, zeigt großen Sanierungsfrust: Zwei Drittel der Deutschen (66 %) wollen ihre Häuser und Wohnungen nicht energetisch sanieren. Auf alle Hausbesitzer bundesweit gerechnet sind es 16,1 Millionen. 32 Prozent der Befragten lehnten eine energetische Modernisierung ihrer Häuser völlig ab; 34 Prozent gaben an, dass sie sich die finanziellen Kosten einer Renovierung nicht leisten könnten. Nur 20 Prozent der Befragten wollen energetisch sanieren und glauben, über die finanziellen Mittel dazu zu verfügen.

23 % der Befragten gaben außerdem an, dass sie bereit wären, ihre vier Wände zu verlassen und zu verkaufen, um energetische Sanierungen zu vermeiden. Entscheiden sich Eigentümer für energetische Sanierungsmaßnahmen, würden 35 % der Befragten die Heizung austauschen, 30 % würden die Fenster austauschen, 27 % und 25 % würden das Dach oder die Außenwände dämmen und 17 % und 16 % würden die Decke dämmen oder Zwischendecke im Keller. . Möglicherweise gibt es mehrere Antworten.

Für die repräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag des Instituts für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) wurden 1.001 Hausbesitzer in Deutschland per Online-Umfrage befragt.

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles