Regierung - Zusammenarbeit im Ostseeraum: Strategiedokument veröffentlicht
Europaministerin Bettina Martin (SPD) sagte, Mecklenburg-Vorpommern wolle eine aktivere Rolle bei der Zusammenarbeit im Ostseeraum spielen und so den Zusammenhalt stärken. "Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine markiert auch einen Wendepunkt in der Zusammenarbeit zwischen den baltischen Nachbarn. Als Reaktion darauf rücken die demokratischen baltischen Nachbarn näher zusammen", sagte Martin in Shwelin. Die Landesregierung wird Anfang nächsten Jahres ihre Ostseestrategie vorlegen. Die Zusammenarbeit im Ostseeraum wird auch eines der Hauptthemen beim Treffen der Minister der europäischen Bundesländer am 6. und 7. Dezember in Brüssel sein.
Mecklenburg-Vorpommern als "Deutschlands Tor zur Ostsee" kann auf einer über die Jahre gewachsenen Struktur aufbauen. Dies betrifft die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, aber auch zunehmend den Umweltschutz und die erneuerbaren Energien. Es gibt regelmäßige Kontakte.Martin erinnerte an die Delegationsreise der Landesregierung im vergangenen Jahr, bei der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (beide SPD) Dänemark, Finnland, Litauen, Schweden und Norwegen besuchten. Der nächste Baltic Working Day ist für April 2024 in Rostock geplant.
Auch zu den polnischen Partnerregionen Pommern und Westpommern unterhält Mecklenburg-Vorpommern seit langem gute Beziehungen. Martin betonte: "Unsere enge und freundschaftliche Nachbarschaft zu Polen ist uns sehr wichtig - das hat der Ministerpräsident in seiner Antrittsrede als Föderationsratspräsident sehr deutlich betont." Allerdings hat Schwesigs frühere Unterstützung für das umstrittene russisch-deutsche Pipelineprojekt Nord Stream 2 die Beziehungen zu seinem östlichen Nachbarn nachhaltig belastet.
Auch der Schutz der Ostsee bleibt ein wichtiges Thema, da auf dem Meeresgrund noch große Mengen an Munition aus dem Zweiten Weltkrieg vergraben sind. "Alte Munition in der Ostsee ist eine Zeitbombe. Wir können dieses Problem nur gemeinsam mit unseren anderen Ostseeanrainern lösen", erklärte Martin. Die Bundesregierung ist bereit, für diese Aufgabe in einem ersten Schritt 100 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Mit dem Meerestechnikpark in Rostock kann Mecklenburg-Vorpommern besondere Expertise einbringen. Auf der Brüsseler Konferenz sollten die europäischen Minister einen von Mecklenburg-Vorpommern mitgetragenen Beschluss zur Zusammenarbeit bei der Entsorgung von Altmunition und zur Stärkung des demokratischen Zusammenhalts in der Region fassen.
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Quelle: www.stern.de