Wirtschaftsverbände lehnen neue Feiertage in Brandenburg ab
Wirtschaftsverbände haben einen Vorstoß der Brandenburger Sozialdemokraten abgelehnt, den Frauentag am 8. März zum Feiertag zu erklären. Auf dem Landesparteitag der SPD Brandenburg erhielt am Wochenende ein Antrag der Jugendorganisation Jusos die Mehrheit der Stimmen.
„Die zusätzlichen Feiertage in Brandenburg sind einfach unzeitgemäß. Dadurch wird der Wohlstand des Landes um rund 107 Millionen Euro gemindert“, kritisierte Alexander Schirp, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Berlin-Brandenburg (UVB), am Montag. „Angesichts der äußerst schwierigen Wirtschaftslage brauchen Unternehmen jeden Arbeitstag, um über die Runden zu kommen.“
Zudem arbeiteten deutsche Arbeitnehmer bereits heute weniger Stunden pro Jahr als in jedem anderen Industrieland, sagte Schip. „Wenn sich Brandenburg durch eine solche Entscheidung schwächt, wäre das fahrlässig. (...) Weitere Arbeitszeitverkürzungen vermeiden.“
Im vergangenen Jahr scheiterte ein Vorschlag der Linksfraktion im Potsdamer Landtag, den 8. März zum Feiertag zu erklären. Damals lehnten andere Regierungsfraktionen, darunter die Sozialdemokraten, die Christdemokraten und die Grünen, den Gesetzentwurf ab. Nach einem Beschluss der Sozialdemokraten in ihrer Wochenendsitzung wurde nun eine Landtagsfraktion gebeten, über die Einführung zusätzlicher Feiertage nachzudenken.
Der Internationale Frauentag ist seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag in Berlin, in diesem Jahr auch in Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: www.dpa.com