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Wirtschaftsminister bestehen auf allen Projekten

KTF nach dem Erdbeben

Wirtschaftsminister bestehen auf allen Projekten

Politiker ordnen sich im Lichte der BGH-Entscheidung zum Haushalt, darunter auch der Wirtschaftsminister. Der neue Ansatz auf Bundes- und Landesebene ist konsequent: Alle Programme sollen trotz fehlender Finanzierung umgesetzt werden. Sogar der Vorsitzende der Freien Wähler, Aiwanger, begann, die Linie von Bundesminister Habeke zu unterstützen.

Trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transitionsfonds (KTF) wollen die Wirtschafts- und Energieminister der Länder sowie Bundesminister Robert Habeck der Grünen weiterhin an den daraus geförderten Projekten festhalten. „Jedes Projekt, das wir gestalten, muss möglich sein“, sagte Habeck nach einem Treffen mit Kollegen aus den Bundesländern in Berlin.

Hubert Aiwanger, Bayerns Wirtschaftsminister und Vorsitzender der Freien Wähler, sprach von „unverzichtbaren“ und „lebenswichtigen“ Projekten, damit „Deutschland als Wirtschaftsstandort in eine wettbewerbsfähige Zukunft starten kann“. Armin Willingmann, Energieminister der sachsen-anhaltinischen SPD, betonte, dass bei einzelnen Projekten keine Kompromisse gemacht werden dürften: „Eine Rangfolge ist einfach nicht möglich.“

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass 60 Milliarden Euro ungenutzter Kreditermächtigungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht auf die KTF übertragen werden können. Die Finanzierung zahlreicher klima- und industriepolitischer Projekte ist derzeit gefährdet, vom Aufbau von Wasserstoff-Energienetzen bis hin zu Subventionen der Chiphersteller.

SPD und Grüne wollen Schuldenbremse schwächen

Die drei Minister betonten, dass es bei einem Treffen der Wirtschafts- und Energieminister partei- und regionalübergreifend Einigkeit darüber gegeben habe, dass diese Mittel an anderer Stelle aufgebracht werden müssten. Sie forderten Bundesregierung und Bundestag auf, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.

Nähere Angaben zu einer solchen Lösung machten sie nicht. Habeck und der SPD-Politiker Willingmann haben sich öffentlich dafür ausgesprochen, für das laufende und das kommende Jahr den wirtschaftlichen Ausnahmezustand auszurufen und die Schuldenbremse auszusetzen. Willingman sagte, dass es in diesem Punkt unterschiedliche Meinungen gebe.

Auch eine Finanzierung durch neue Schulden schloss Iwanger nicht aus. „Dann werden wir darüber diskutieren, ob wir die Schuldenbremse anziehen, ob wir Abstriche bei anderen Projekten machen sollen, ob wir neue Finanzierungsmöglichkeiten vorschlagen sollen. Egal was passiert“, sagte der Bayer. „Aber egal was passiert, unsere wirtschaftspolitischen Projekte müssen verwirklicht werden.“

Quelle: www.ntv.de

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