Landtag - Wird Midyatli als Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten kandidieren?
Nach dem Rücktritt ihres Vorsitzenden Thomas Losse-Müller muss die SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag einen neuen Vorsitzenden wählen. Seit der Ankündigung von Losse-Müller in der vergangenen Woche hat sich keiner der anderen 11 Fraktionsmitglieder öffentlich geäußert.
Landtagspräsidentin Serpil Midyatli wird voraussichtlich bei der Wahl antreten. Sie führt die Fraktion bereits im Vorfeld der Landtagswahlen 2022 an. Nach dem desaströsen Abschneiden der Partei musste Midyatli jedoch der gescheiterten Spitzenkandidatin Losse-Müller Platz machen.
Die SPD erzielte mit 16 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis und gewann keinen Wahlkreis. Im Landtag ist sie mit zwölf Abgeordneten nur drittstärkste Fraktion. Der 50-jährige ehemalige Banker, Staatssekretär und Ministerpräsident Losse-Müller will im April auch sein Landtagsmandat aufgeben und als Geschäftsführer in die klimaneutrale Stiftung wechseln.
Nach der Rücktrittsankündigung von Losse-Müller gab es in Partei und Fraktion wenig Neues. Keiner traute sich aus dem Bunker heraus. Jetzt kann MIDIATLY davon profitieren, dass er am vergangenen Wochenende auf dem Parteitag in Berlin zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden wiedergewählt wurde.
Ralf Stegner, der frühere SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende, warnte schon bei der Bekanntgabe von Loser-Müllers Nachfolge, dass es bei der Nachfolge nicht auf Schnelligkeit ankomme. Es gehe um die Qualität der Entscheidungen.
Stegner sagte, die Fraktion müsse auf den intellektuellen und konzeptionellen Stärken von Losser-Müller aufbauen. Gleichzeitig sei eine emotionale sozialdemokratische Ausrichtung notwendig. Midyatri reagierte nüchtern auf den Rücktritt. "Ich bedauere zwar seine persönliche Entscheidung, als Fraktionsvorsitzender zurückzutreten und sein Amt aufzugeben, aber sie zeigt auch sein großes Verantwortungsbewusstsein für das Land und die Partei."
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Quelle: www.stern.de