Viele Steuerzahler in Deutschland könnten im nächsten Jahr dank steuerlicher Änderungen einige hundert Euro mehr ausgeben.
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Wie viel werden deutsche Steuerzahler im Jahr 2024 einsparen?
Das ergibt sich aus Berechnungen des Finanzexperten Frank Hechtner von der Universität Erlangen-Nürnberg, der die geplanten Änderungen in Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, die am 1. Januar 2024 in Kraft treten, untersucht hat.
"Die Änderung des Einkommensteuersatzes im Jahr 2024 wird zu einer erheblichen Entlastung führen", sagte Hechtner in einem Interview mit der deutschen Wirtschaftszeitung Handelsblatt.
Wie viel werden deutsche Steuerzahler im Jahr 2024 einsparen?
Betrachten wir Beispiele, abhängig vom Einkommen:
- „Eine alleinstehende Person mit einem Einkommen von 3.000 Euro pro Monat wird im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um 172 Euro mehr zur Verfügung haben, trotz steigender Beiträge“.
- Laut Berechnungen wird eine alleinstehende Person, die 5.000 Euro pro Monat verdient, im Laufe eines Jahres um 292 Euro mehr in der Tasche haben.
- Die Einsparungen für eine Familie mit zwei Kindern sind deutlich höher. Wenn ein Partner 2.500 Euro und der andere 4.000 Euro pro Monat verdient, beträgt die Steuerersparnis 508 Euro.
- Eine Familie mit zwei Kindern, bei der beide Elternteile 4.000 Euro verdienen, wird im nächsten Jahr 620 Euro mehr im Haushaltsbudget haben.
- Familien mit einem hohen Einkommen von 16.000 Euro werden um 1.600 Euro mehr zur Verfügung haben.
Die Entlastung wäre noch größer gewesen, wenn nicht gleichzeitig höhere Beiträge zur Sozialversicherung anfallen würden.
Laut Hechtner wird „ein erheblicher Teil“ der Entlastung durch die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge „zunichte gemacht“.
Steuerzahler ohne Kinder leiden besonders unter der Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge. Die zusätzliche Belastung durch Sozialversicherungsbeiträge könnte für eine alleinstehende Person im nächsten Jahr bis zu 722 Euro betragen. Eine einkommensstarke Familie muss 2024 um 541 Euro mehr für die Sozialversicherung zahlen.
Hechtner zufolge ist einer der Gründe für diese Erhöhung, dass der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung für viele Menschen im Jahr 2024 von 1,6 auf 1,7 Prozent steigen wird.
Für Besserverdienende werden auch die Beitragsbemessungsgrenzen zur gesetzlichen Sozialversicherung steigen.
Im nächsten Jahr wird dies jedoch durch eine Reihe von Steuersenkungen ausgeglichen. Zum Beispiel wird der steuerfreie Grundfreibetrag von 10.908 Euro auf 11.604 Euro erhöht. Dies bedeutet, dass die Menschen mehr als diesen Betrag verdienen können, ohne Steuern zu zahlen.
In der Zwischenzeit wird der Kinderfreibetrag, der sicherstellt, dass das Einkommen der Eltern bis zu einer bestimmten Summe steuerfrei bleibt, im Jahr 2024 von 6.024 Euro auf 6.384 Euro erhöht.
Die Bundesregierung kompensiert auch die sogenannte „kalte Progression“ durch die Änderung der Steuersätze. Dieser Begriff bezeichnet den Effekt, wenn eine Lohnerhöhung zur Bekämpfung der Inflation dazu führt, dass eine Person in eine höhere Steuerklasse rutscht, ohne dass sich ihr tatsächliches Einkommen erhöht.
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