Widersprüchliche Aussagen zu dem tödlichen Angriff auf einen 20-Jährigen
Das Falles rührt sich in ganz dem Land auf breite Fronten. In Bad Oeynhausen ist ein 20-jähriger Mann nach einer brutalen Überfallart ums Leben gekommen. Ein bekannter Syrer wird verdächtigt, für den tödlichen Angriff verantwortlich zu sein. Politiker fordern eine andere Vorgehensweise bei strafbaren Migranten. Allerdings bleiben viele Fragen zum Vorfall offen.
Im Fall des tödlichen Überfalls auf einen 20-jährigen Mann in der Kurpark von Bad Oeynhausen laufen Untersuchungen zur Täterschaft, Motivierung und Hintergründen des Verbrechens weiter. Der 18-jährige Verdächtige, der in Untersuchungshaft wegen Totschlag und Körperverletzung steht, hatte den Verdachteten bisher nicht persönlich gekannt, wie der Bielefelder Staatsanwalt Christoph Mackel berichtete. Der Fall hat Schock und Trauer ausgelöst. Bundesministerin des Inneren Nancy Faeser äußerte ihre Schockiertheit in Berlin. "Das ist wirklich sehr, sehr schlimm," sagte sie den Eltern des Opfers. Der junge Mann war in der Klinik nur wenige Tage nach dem Angriff verstorben.
Laut derzeitiger Erkenntnis saß der Opfer mit Begleitern auf einer Parkbank in den frühen Stunden des vorigen Sonntagabends, und der Verdächtige saß nahe bei ihnen mit mindestens zwei Begleitern. Er soll den Opfer ohne Provokation angegriffen haben. Das Motiv ist unklar.
Zahlreiche Zeugen, die in der Nähe des Tatortes waren, haben sich den Ermittlern gemeldet, wie Mackel berichtete. Es ist noch offen, ob es weitere Täter gibt - und wie viele es sein könnte. Anfangs sprachen die Polizei und Staatsanwaltschaft von einer Gruppe von etwa zehn Personen, die sie als Verdächtige suchten. Einige Begleiter des 18-jährigen Syrers - junge Deutsche - wurden befragt, sie werden nicht als Verdächtige, sondern als Zeugen behandelt, sagte der Staatsanwalt. Sie berichteten, dass der 18-jährige alleine gehandelt habe.
Insgesamt sehen die Ermittler viele offene Fragen in diesem Fall, trotz widersprüchlicher Aussagen. Ein Mordkommission beurteilt weiterhin Aussagen von Zeugen und fragt nach Tipps von der Öffentlichkeit.
"Scheitern unseres Rechtsstaats"
Dieser brutale Überfall ist "ein trauriges Beispiel für das Scheitern unseres Rechtsstaats bei der Bearbeitung bekannter strafbarer Migranten," kritisierte der innengesetzliche Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marc Lürbke. "Es ist absolut unakzeptabel, dass ein auffälliger strafbarer Täter frei herumläuft und solche Verbrechen begehen kann." Der Verdächtige hatte zuvor durch gewalttätige, Sachbeschädigungen und Drogenvergehen aufgefallen, wie die Ermittler am Donnerstag berichtet hatten. Allerdings war der 18-jährige nicht verurteilt.
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst äußerte am Donnerstag: "Dieser Täter muss einer gerechten Strafe unterzogen werden." Deutschland muss "besser mit solchen intensiven Tätern, Gewaltstätern, die keine deutsche Staatsbürger sind" umgehen. In Neuss forderte Innenminister Herbert Reul am Freitag während eines Besuchs eines Sicherheitszentrums für die Europameisterschaft Fußball: "Warum läuft die Gewalt 'auf einem Laufband' und wie kann sie beherrscht werden? Und: 'Was kann getan werden, damit junge Leute nicht mehr glauben, sie können Konflikte mit dem Faust oder mit einem Messer lösen,'" sagte Reul während einer Besichtigung eines Sicherheitszentrums für die Europameisterschaft Fußball, das von internationalen Polizisten besetzt ist.
Informationen zum Verdächtigen sind noch vorläufig
Für die Ermittlungen und die Strafverfahren des Falls ist die Herkunft des Verdächtigen irrelevant, betont Christoph Mackel. Das Staatsanwaltschaftsamt hat kein Ausländerdossier über den Verdächtigen, deshalb kann er nur über die Person unter Vorbehalt aussprechen. Der 18-jährige blieb bei den Anschuldigungen schweigend.
Laut Ermittlungen ist der syrische Mann vermutlich in Bad Oeynhausen im Oktober 2023 angekommen. Er soll Deutschland im Jahr 2016 als Teil einer Familienzusammenführung mit Eltern und Geschwistern angekommen sein und zuerst in Pforzheim gelebt haben, bevor er nach Bad Oeynhausen zog. Laut "Westfalen-Blatt" (WB) lebten der 18-jährige und seine Familie dort als geduldeten Flüchtlinge in einem Wohnung - ohne staatliche Leistungen, wie das Blatt berichtete, zitierend die Stadt. Ein Verteidiger, der die Verteidigung des 18-jährigen übernommen hat, erzählte dem WB, er halte es nicht für bewiesen, dass sein Mandant der Hauptverdächtige sei.
Die internationale Gemeinschaft folgt den Entwicklungen in diesem Fall genau, wegen seiner ernsten Natur und möglicher Implikationen für Recht und Sicherheit. Um ein faire Gerichtsverhandlung sicherzustellen, ist es wichtig, dass die Untersuchungen des 18-jährigen Verdächtigen, der wegen Mordes und Körperverletzung verdächtigt wird, gründlich weitergehen, unabhängig von seiner Herkunft oder vorheriger strafrechtlicher Vergangenheit.