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Weltklimakonferenz: Wie sollten sich China und die USA positionieren?

Ohne den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle lässt sich die Erderwärmung nicht auf ein erträgliches Maß begrenzen – darin sind sich alle Experten einig. Allerdings bleibt das Thema auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen umstritten.

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John Kerry ist der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für Klima. Dabei handelte es sich um eine Veranstaltung beim UN-Klimagipfel COP28 in Dubai. Foto.aussiedlerbote.de

COP28 - Weltklimakonferenz: Wie sollten sich China und die USA positionieren?

Auf der Weltklimakonferenz in Dubai äußerten sich China und die USA erstmals ausführlicher, zwei der größten Klimasünder der Erde.

Die beiden Weltmächte sind sich in vielen Fragen uneinig, kommen aber überein, den sprichwörtlichen Elefanten im Raum zu ignorieren: einen Hinweis auf den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle, den Dutzende Länder und Hunderte Umweltgruppen fordern. US-Vizepräsidentin Kamala Harris erwähnte das Thema in ihrer Plenarrede nicht. Auch der chinesische Vizepremier erwähnte in seiner Rede am Vorabend: Es herrschte Stille.

Das ist nicht überraschend. Beispielsweise sind die Vereinigten Staaten heute der weltweit größte Ölproduzent und der größte Ölverbraucher. Chinas riesiges Imperium, das fast ein Drittel der weltweiten Treibhausgase ausstößt, will in den kommenden Jahrzehnten auf klimaschädliche Kohle setzen und bereits 2060 einen klimaneutralen Betrieb erreichen.

US-Vizepräsident: Untätigkeit schadet Milliarden Menschen

Harris lobte zunächst die Klimapolitik ihrer Regierung und warnte dann, dass die Menschheit einen kritischen Moment erreicht habe, da sich die Klimakrise verschärfe. „Unser kollektives Handeln – oder schlimmer noch, unsere Untätigkeit – wird sich jahrzehntelang auf Milliarden von Menschen auswirken.“ Harry kam, nachdem ihr Chef, US-Präsident Joe Biden, wegen seiner Abwesenheit in diesem Jahr kritisiert wurde. Si meldete sich in einem Jahr für Dubai an kurzer Zeitraum.

Tatsächlich sollten auch Ihre eigenen Regierungen Maßnahmen ergreifen: Nach China stoßen die USA die klimaschädlichsten Treibhausgase der Welt aus, insbesondere Kohlendioxid und Methan. Und: Der CO2-Ausstoß pro Kopf beträgt knapp über 14 Tonnen, fast doppelt so viel wie in China. Der jährliche Klimabericht der US-Regierung stellt fest, dass die Treibhausgasemissionen sinken, aber nicht genug, um nationale und internationale Klimaverpflichtungen und -ziele zu erfüllen. Die Messlatte liegt relativ hoch: Die USA wollen bis 2035 Strom ohne CO2-Emissionen erzeugen und die Emissionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null reduzieren.

Immerhin: Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat angekündigt, dass die USA einer Koalition von Ländern zum Kohleausstieg beitreten werden. Dies ist zwingend erforderlich, um das 2015 in Paris vereinbarte Ziel zu erreichen, die globale Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Das Enddatum ist spätestens 2035, was Experten zufolge jedoch nicht ausreicht.

Klimakrise in Echtzeit – und Nordamerika auch

Mittlerweile spielt sich die Klimakrise auch in den USA in Echtzeit ab: In den letzten Jahren wurde das Land immer wieder von extremen Wetterereignissen heimgesucht – darunter rekordverdächtige Hitze, Dürren, heftige Tropenstürme, sintflutartige Regenfälle und verheerende Waldvernichtungen Brände. Im Sommer wurden Ballungsräume wie New York und Washington von dichten orangefarbenen Rauchpartikeln durch die Waldbrände in Kanada überschwemmt.

Was ist mit China? Vizepremier Ding Xuexiang betonte in seiner Rede zunächst ausführlich, dass China ein Vorreiter bei der Energiewende sei. „Wir sind der größte Hersteller und Verkäufer von Elektrofahrzeugen weltweit“, berichtet er. Die Hälfte aller Elektrofahrzeuge der Welt sind in China unterwegs. Mittlerweile stammt nur noch die Hälfte unserer Energie aus fossilen Quellen. 50 % der weltweiten Windkraftanlagen und 80 % der Solaranlagen kommen aus China.

Tatsächlich gab es in letzter Zeit einige positive Entwicklungen. Mitte November sorgte eine Analyse des Center for Energy Research and Clean Air (CREA) in Helsinki für Aufsehen. Berechnungen zufolge könnte es bereits im nächsten Jahr zu einem „strukturellen“ Rückgang der Treibhausgasemissionen Chinas kommen. Auch im Jahr 2023 werden die Emissionen weiter steigen. Doch gleichzeitig expandieren Wind- und Solarenergie in einem beispiellosen Tempo.

In China, dem riesigen Imperium, das über die Hälfte der weltweiten Kohlekraftwerke verfügt, wollen die Behörden die Emissionen erst ab 2030 schrittweise reduzieren – was Experten zufolge mit dem Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, unvereinbar ist. Wenn der Boom bei erneuerbaren Energien anhält, könnte es schneller gehen.

Laut CREA wächst die Solarenergie am schnellsten, wobei die installierte Kapazität im Jahr 2023 voraussichtlich etwa 210 Gigawatt erreichen wird. Das bedeutet, dass China in nur einem Jahr doppelt so viel Solarenergie erzeugt hat wie die USA insgesamt, schreibt CREA-Analyst Lauri Myllyvirta.

Neuer Ansatz bringt Hoffnung

Ein großer Erfolg bei den Vorbereitungen zur COP28 ist, dass Washington und Peking nach hochrangigen Treffen in den USA nun wieder beim Klimaschutz zusammenarbeiten wollen. Beide Regierungen haben kürzlich die Zusage der G20-Länder unterstützt, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 im Vergleich zu 2020 zu verdreifachen. Allerdings einigten sich die Großmächte zuvor in Glasgow im Jahr 2021 unter großem Tamtam auf eine Zusammenarbeit, doch aufgrund der Verschlechterung der Beziehungen geriet diese Zusammenarbeit erneut ins Stocken.

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Quelle: www.stern.de

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