Am 1. Februar waren die deutschen Gasspeicher zu 78,6 % gefüllt und damit fast doppelt so voll, wie es das Energiewirtschaftsgesetz an diesem Tag vorschreibt. Das waren vorläufige Daten von GIE, dem europäischen Gasspeicherverband, am Donnerstag. Der veröffentlichte Wert stellt den Stand am 1. Februar um 6 Uhr morgens dar. Das Gesetz verlangt von Gasspeicherbetreibern, dass jede Anlage bis zum 1. Februar zu mindestens 40 % gefüllt ist.
Klaus Müller, Vorsitzender der Bundesnetzagentur, freut sich: „Wir haben die gesetzlichen Füllstandsziele weit übertroffen. Das ist eine tolle Leistung für alle, die sparsam mit Gas umgehen“, sagte er der DPA. Erdgasknappheit in diesem Winter ist unwahrscheinlich. „Aber unsere Aufgabe ist es jetzt, die Tanks im nächsten Winter ohne russisches Pipelinegas wieder zu füllen.“ Dabei soll das neue Terminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) helfen. “Wichtig ist auch, dass wir sparsam mit Gas umgehen.”
Erdgas fließt weiterhin durch Pipelines und LNG-Terminals
Seit dem 9. Januar sinken die Füllstände in Deutschland generell. Zuvor waren die Daten mehr als zwei Wochen gespeichert – was für diese Jahreszeit ungewöhnlich ist. EU-weit lag die Ausführungsrate am Mittwochmorgen bei 72,1 %, das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als am Vortag.
Speicher gleichen Schwankungen im Gasverbrauch aus und bilden so ein Marktpuffersystem. Typischerweise sinken die Füllstände nach Beginn der Herbstheizperiode. Am Morgen des 14. November wurde ein Füllstand von 100 % verzeichnet.
Zu beachten ist, dass nach Angaben der Bundesnetzagentur aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien am Dienstag weiterhin dauerhaft Gas über Pipeline-Importe nach Deutschland strömt. Deutschland bezieht jetzt auch Gas über LNG-Terminals an der deutschen Küste.