Wetter - Weitere Einschränkungen im Zugverkehr: Deutsche Bahn räumt Mängel ein
Das Eis und der Schnee in Bayern sind weitgehend geschmolzen, der Bahnverkehr läuft jedoch noch nicht wieder reibungslos. Besonders betroffen seien die Werdenfelsbahn und Zugfahrten von München nach Ingolstadt, Nürnberg, Landshut und Hof, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Zwischen Oberstdorf und Immenstadt verkehren Busse statt Züge. Am Freitag räumte die DB nach expliziter Kritik des Bahnbetreibers Go-Ahead Mängel ein: „Das Schienennetz ist zu alt, zu voll und zu marode.“
Es ist unklar, wie lange Bahnreisende im Süden und Osten des Freistaats ohne regionale Verbindungen leben werden. Die Bahn verlangt von den Fahrgästen, dass sie vor der Abfahrt ihre jeweiligen Umsteigerouten kennen.
Nach Angaben eines Bahnsprechers haben Regen und Schneeschmelze das Gleisbett zwischen Oberstdorf und Immenstadt aufgeweicht, weshalb die Strecke derzeit gesperrt ist. Im Herbst war der Abschnitt kurzzeitig unpassierbar, weil Biber das Gleisbett beschädigten. Nun müssen erneut Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden.
Aufgrund starker Schneefälle vor zwei Wochen verzögerten sich zwei Modernisierungsprojekte in der Kochelseebahn sowie zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald. Seit März ersetzt die DB die Oberleitungsanlage auf der 35 km langen Strecke der Kochelseebahn. Ein Sprecher sagte, dass fast 600 Freileitungsmasten ersetzt würden. Die Strecke bleibt voraussichtlich bis zum 17. Dezember gesperrt. Es gibt alternative Busverbindungen.
Die DB ersetzt die Schienen und Schwellen sowie den Gleisunterbau zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald. Ein Bahnsprecher sagte: „Trotz intensiver Vorbereitungsarbeiten waren Mensch und Maschine in letzter Zeit extremen Wetterbedingungen ausgesetzt.“ Die Arbeiten sollen bis zum 10. Dezember abgeschlossen sein. Die Schließung wird derzeit voraussichtlich mindestens bis Ende Januar andauern.
Auch umgestürzte Äste und umgestürzte Bäume beschädigten vielerorts Oberleitungen, Stromabnehmer von Zügen sanken unter Schneeeinfluss ein und verursachten Kurzschlüsse. Der starke Frost verursachte auch an vielen Fahrzeugen schwere Schäden, etwa an Wasserleitungen und Wassertanks. Einige Fahrzeuge müssen noch repariert werden.
Der Bahnbetreiber Go-Ahead hat scharfe Kritik an der Situation im Schienenverkehr geübt. Die Österreichische Bundesbahn-Tochter warf der DB Netz Überforderung vor. Die Bauarbeiten wurden schlecht geplant, schlecht koordiniert und zu spät angekündigt. Die Wut der Passagiere ist berechtigt. Anschließend teilte die DB mit, dass sie es bedauere, den Fahrgästen derzeit nicht die „Qualität und Zuverlässigkeit“ zu bieten, die sie verdienen.
Auch Politiker kritisieren die enormen Folgen des Schienenverkehrs. Im Januar sollen die Bayerische Bahn und die Bundesbahnen vor dem Verkehrsausschuss des Landtags Erläuterungen geben.
Eisenbahnbotschaft
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Quelle: www.stern.de