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Weinlese in Sachsen eröffnet: Chancen für guten Jahrgang

Weinreben
Trauben einer Weißweinsorte hängen an einem Rebstock.

Die ersten Trauben im sächsischen Elbtal sind reif. Auf dem Staatsweingut Schloss Wackerbarth wurde am Mittwoch die Weinlese 2023 in einem der kleinsten deutschen Anbaugebiete offiziell eröffnet – in Anwesenheit der neuen Weinkönigin Alona Chesnok. Gemeinsam mit Radebeuler Winzern erntete Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) in der barocken Anlage Früchte der frühreifen Rebsorte Solaris für den Federweißen, einen unter dem Zusatz von Hefe gärenden Traubenmost. Ab Ende nächster Woche sollen dann Frühburgunder für Roséwein und die sächsische Spezialität Goldriesling auf Wackerbarth folgen.

Trotz langfristiger Klimaveränderungen und kurzfristiger Wetterumschwünge seien die Trauben «in einem guten und gesunden Zustand», dank zusätzlicher Bewässerung in Junganlagen in Trockenphasen, angepasster Bodenbearbeitung und aufwendiger Pflege der Laubwand der Reben, sagte Weinbauleiter Till Neumeister. Für verbindliche Aussagen zu Qualität und Quantität des Jahrgangs sei es noch zu früh, denn «der Herbst macht das Weinjahr». Das habe bisher gute Voraussetzungen geschaffen, entscheidend für Erntemenge und Geschmack seien aber die kommenden Wochen. «Jetzt liegt es an einem goldenen Herbst, diese zu veredeln.»

Laut Klepsch sind Kulinarik und Genuss auch Anziehungspunkte für Urlauber, der Weintourismus habe stark an Bedeutung gewonnen und punkte auch mit Straußwirtschaften oder Yoga im Weinberg. Die Winzer leisteten einen «außergewöhnlichen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft und sind damit auch ein wichtiger Motor für die regionale Wirtschaft und den Tourismus». Nach Ministeriumsangaben ist der Weintourismus für 3,1 Millionen Übernachtungs- und Tagesbesuche verantwortlich, wobei die Gäste mit insgesamt knapp 300 Millionen Euro mehr als andere Reisende ausgeben.

Wein wird auf rund 500 Hektar Rebfläche entlang der Elbe angebaut, zu gut 80 Prozent weiße Sorten wie Riesling, Weiß- und Grauburgunder und Müller-Thurgau, aber auch Selteneres wie Solaris, Scheurebe oder Bacchus. Auf dem Rest wachsen Trauben der Sorten Spätburgunder und Dornfelder. Der Ertrag zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz lag im vergangenen Jahr bei 25 950 Hektolitern, bei guter Qualität trotz vielen Regens.

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