Wegner konfrontiert Meltz im Streit um die Schuldenbremse
Die Gewerkschaft ist anderer Meinung. Nach dem Karlsruher Urteil steht fest: Es muss gespart werden. Vor allem zwischen Berlins Bürgermeister Kai Wegener und CDU-Chef Friedrich Merz wurde der Umgangston immer unhöflicher.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegener hat die Kritik ihres Parteichefs Friedrich Merz zurückgewiesen und die Debatte um die Schuldenbremse ausgeweitet. „Ich habe eine klare Position: Es ist dringend notwendig, die Schuldenbremse für Zukunftsinvestitionen zu reformieren“, sagte Wegner dem Magazin „Stern“. Mit Blick auf die öffentliche Zurechtweisung des Parteichefs fügte er hinzu: „Als Gouverneur würde ich mich übrigens freuen.“ wenn der Bundestag in Berlin so viel Aufmerksamkeit bekommen würde.“
Dies verschärfte den Konflikt zwischen Meltz und Wegner im Bündnis. Merz betonte einmal im Bundestag, die EU sei gegen jede Aufweichung der Schuldenbremse und kritisierte indirekt Wegeners Position. Merz sagte, die Entscheidung über die Schuldenbremse werde „im Bundestag und nicht im Berliner Rathaus getroffen.“
Am Tag zuvor hatte Merz seine Parteikollegen in Berlin öffentlich zu Kommunalpolitikern degradiert. „Es gibt einen Ministerpräsidenten – oder vielmehr einen Oberbürgermeister –, der der Meinung ist, dass es im Grundgesetz keine Schuldenbremse geben sollte. Das ist nicht die Meinung der CDU. Das ist nicht die Meinung der Fraktion.“
Berichten zufolge war der CDU-Chef wütend über die Äußerungen des Berliners, die die Linie der Parteispitze blockierten. Doch auch andere CDU-Kanzler haben die Schuldenbremse zuletzt kritisiert.
Wegner fordert Reform der Schuldenbremse
Angesichts der aktuellen Probleme mit dem Bundeshaushalt forderte Wegner eine Reform der Schuldenbremse. Der CDU-Politiker erklärte auf X (ehemals Twitter) und in einem Interview mit dem Stern-Magazin: „Aus finanzieller Sicht ist #Schuldenbremse eine gute Idee. Allerdings halte ich ihr aktuelles Design für gefährlich.“ „Denn wie gesagt.“ Schon lange besteht die Sorge, dass die Schuldenbremse zunehmend zur Bremse der Zukunft wird.“
Wegner betonte, er wolle die Schuldenbremse nicht abschaffen, die es Bund und Ländern bis auf Ausnahmen verbietet, neue Verbindlichkeiten in ihre Haushalte aufzunehmen. „Ich verstehe die Besorgnis der Menschen über zu hohe Schulden“, heißt es in seinem Beitrag. „Deshalb möchte ich die Schuldenbremse nicht aus der Verfassung streichen, sondern sie zukunftssicher machen. Kredite sind nur für Investitionen erlaubt – Kredite für Konsumausgaben sind tabu.“
Quelle: www.ntv.de