Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat davor gewarnt, mit bestimmten Chips oder anderen extrem scharfen Speisen den Mut auf die Probe zu stellen. Übermäßiger Verzehr von scharfem Essen kann zu „schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen“ führen.
„Fälle von Nebenwirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck wurden in der Vergangenheit mehrfach beobachtet“, sagte das Institut. Kinder reagieren besonders empfindlich auf Chili-Pfeffer-Produkte.
Das BfR warnt ausdrücklich vor der Teilnahme an Scharfessen-Wettbewerben oder Mutproben, bei denen sehr scharfes Essen oder große Mengen extrem scharfer Chilisaucen und Chiliextrakte verzehrt werden. „In diesem Fall kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden kommen, die sogar lebensbedrohlich sein können.“
Das Institut ging ausdrücklich auf die in den sozialen Medien kursierende „Hot-Chip-Challenge“ ein. Die Herausforderung besteht darin, besonders scharfe Tortillachips zu essen, die mit Carolina-Reaper-Paprika gewürzt sind, der angeblich schärfsten Paprikasorte der Welt. Im Internet gibt es unzählige Videos von Menschen, die Muttests absolvieren. Darunter sind viele Kinder und Jugendliche.
Der Konsum kann zu Reizungen der Atemwege führen
„In einigen Fällen hat der Konsum zu Notrufen beim Arzt geführt“, sagte die BFA. Im August kam es in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) zu einem schweren medizinischen Zwischenfall, nachdem mehrere Fünftklässler scharfe Kartoffelchips gegessen hatten. Kinder müssen wegen Magenschmerzen sowie Haut- und Atemwegsreizungen behandelt werden.
Nach Angaben des Instituts wird der stechende Brandgeruch durch die sogenannten Capsaicinoide in Chilischoten verursacht. . Dazu gehört auch Capsaicin, die scharfe Substanz, die in Carolina Reaper-Paprika vorkommt. Diese Stoffe werden von vielen Paprikasorten, darunter Capsicum annuum, produziert, um zu verhindern, dass Raubtiere die Früchte fressen. Das Institut geht davon aus, dass ein Erwachsener bei der Aufnahme von bis zu 5 Milligramm Capsaicin pro Kilogramm Körpergewicht keine Probleme haben würde.
Das BfR empfiehlt, Produkte mit mehr als 100 mg Capsaicin pro Kilogramm Lebensmittel zu kennzeichnen und die Verpackung mit einem kindersicheren Verschluss auszustatten.