Vizepräsident der SPD-Bundestagsfraktion fordert neuen Klima-Sonderfonds
Dem Bund fehlen 60 Milliarden Euro, weil das Verfassungsgericht eine Umgehung des Grundgesetzes festgestellt hat. Mirsch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, drängt auf eine Kreditaufnahme für den Klimaschutz wie die Bundeswehr. SPD-Generalsekretär Kunert will die Schuldenbremse aussetzen.
Die Ampel-Allianz diskutiert weiterhin darüber, wie auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt reagiert werden soll. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch hat nun eine neue Initiative vorgeschlagen. In der Sendung „Frühstart“ des Landesfernsehens äußerte er seine Unterstützung für die Schaffung eines neuen Sonderfonds als Ersatz für Kürzungen im Klima- und Transformationsfonds (KTF). Mirsch sagte, das Geld könne ähnlich strukturiert sein wie das Sondervermögen der Bundeswehr. Er bezifferte die Zahl auf 60 Milliarden Euro, ein Betrag, der aufgrund eines Gerichtsurteils fehlt.
Gelder aus dem Klima- und Transformationsfonds seien notwendig, um industriellen Umbau, Klimaschutz und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erreichen, sagt der SPD-Politiker. „Deshalb müssen wir jetzt alle daran interessiert sein, die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs auch tatsächlich umzusetzen, dürfen aber die Investitionen in die Zukunft nicht aus den Augen verlieren.“ Es sei auch eine Form der Generationengerechtigkeit – schließlich habe der Verfassungsgerichtshof vor zwei Jahren dem Gesetzgeber eine Prioritätensetzung auferlegt Klimaschutz. Darüber hinaus müssen die Energiepreise den Bürgern Schutz bieten.
Das neue Sondervermögen erfordert eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundesrat, also die Zustimmung der EU. Milsch sagte, CDU und CSU hätten als Oppositionsparteien eine große Verantwortung und stünden aufgrund von Landesgerichtsentscheidungen vor ähnlichen Problemen wie die Ampel der Bundesregierung. Darüber hinaus interessiert sich die Allianz auch für Branchen im Wandel. „In dieser Hinsicht hoffe ich, dass Herr Merz und andere jetzt einen konstruktiven Weg einschlagen werden.“
„Die Kanzlerin wird führen“
Der SPD-Politiker bekräftigte zudem seine Forderung nach einer Diskussion über re -Aussetzung der Schuldenbremse. Dies kann ein Element bei der Kapitalbeschaffung sein. Mirsch begrüßte auch die Entscheidung des Finanzministeriums, alle weiteren Ausgaben zu blockieren. Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts vom Mittwoch muss die Bundesregierung die Lage in Ruhe beurteilen und analysieren. „Dann muss man diese Herausforderung tatsächlich ganzheitlich angehen.“ Wenn alle Ampelpartner klug zusammenarbeiten, wird dieses Ziel gelingen. „Das hoffe ich jetzt, und die Kanzlerin wird jetzt die Führung übernehmen.“
„Das BMF wird sich ab 2023 nicht mehr an Mandate binden, um Belastungen in den Folgejahren zu vermeiden“, teilte das Finanzministerium am Montag mit. Nacht. „Bestehende Verpflichtungen werden weiterhin erfüllt, es werden jedoch keine neuen Verpflichtungen eingegangen“, heißt es in der Erklärung.
Trotz des umstrittenen Ausgangs glaubt Milsch nicht an ein vorzeitiges Ende der Ampel-Allianz. Ob das Bündnis zustande komme, sei eine Frage der politischen Verantwortung, und er hoffe, dass alle Beteiligten ihrer Verantwortung nachkommen würden. „Insofern halte ich es einfach nicht für möglich, zum jetzigen Zeitpunkt von einem Zusammenbruch des Bündnisses zu sprechen.“ „Traffic Light hat in den letzten anderthalb Jahren große Krisensituationen überstanden.“ Das sei eine Grundlage, „die mir Hoffnung gibt, dass wir das schaffen.“
Kunnert plädiert für eine Aussetzung der Schuldenbremse
SPD-Generalsekretär Kevin Kunert forderte zuvor ein Schuldenmoratorium Bremse. Befürworter des Bremsens. In der ARD erklärte er den sogenannten Haushaltsnotstand: „Wenn die Sozialdemokraten allein an der Macht wären, dann würden wir das auf jeden Fall tun, nicht aus Täuschung, sondern weil der Notstand objektiv gegeben ist.“ Die Koalition berät darüber. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten.
Nach dem Gesetz kann die Regierung den Ausnahmezustand ausrufen und die Schuldenbremse aussetzen, wenn sie unverschuldet in eine Krise gerät. „Ich kann den Sozialdemokraten nur sagen: Allein 60 Milliarden Rasenmäher-Einsparungen in den Haushalt zu stecken, Sozialkürzungen vorzunehmen, den Wandel unserer Gesellschaft rückgängig zu machen, Unternehmen nicht mehr im internationalen Wettbewerb zu unterstützen und dadurch deutsche Arbeitsplätze zu verlieren, das ist das Problem.“ „Das ist nicht der Grund, warum die Sozialdemokraten 2021 gewählt werden“, erklärte er. „Dafür werden wir im Bundestag niemals die Hand heben.“ „Man muss sich jetzt nach anderen Einnahmequellen umsehen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten.“
Kühnert machte zudem klar, dass der Staat trotz der Blockade der Haushaltsmittel weiterhin für laufende Leistungen aufkommen werde. Der Schritt des Bundesfinanzministeriums bedeutet nicht, dass der Staat keine Ausgaben mehr tätigen darf. Durch die sogenannte Bereitstellungsermächtigung kann es in Zukunft keine Zahlungsverpflichtungen mehr geben. Der Staat kann diese jedoch vollständig tragen aktuelle Vorteile.
Quelle: www.ntv.de