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Vereinbaren Sie die nächsten Schritte zur Krankenhausreform

Die Verhandlungen über die Umstrukturierung deutscher Kliniken waren noch nie einfach. Jetzt erstrecken sie sich sogar bis ins neue Jahr. Auch wenn es große Spannungen gibt, sollten wir gemeinsam vorankommen.

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Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist die angepeilte Krankenhausreform angesichts der finanziellen Notlage vieler Kliniken unbedingt notwendig..aussiedlerbote.de

Vereinbaren Sie die nächsten Schritte zur Krankenhausreform

Bundes- und Landesregierung haben sich auf die nächsten Schritte im schwierigen Kampf um die Reform der Krankenhäuser geeinigt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte nach gemeinsamen Gesprächen in Berlin, dass Ende nächster Woche weitere Arbeitsentwürfe vorgelegt werden. Dort sollen auch die „zentralen Kritikpunkte“ angesprochen werden.

In der zweiten Januarwoche werden sich Bund und Länder erneut abstimmen, um sich anschließend mit dem Referentenentwurf für das geplante Gesetz zu befassen. Die Staaten haben zudem weitere gemeinsame Maßnahmen bestätigt.

„Die Revolution geht weiter“

Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten vieler Kliniken sei eine Reform unbedingt notwendig, sagte Lauterbach. „Es besteht Konsens darüber, dass diese Reform dringend und schnell umgesetzt werden muss. Das ist eine schwierige Diskussion.“ Das Ergebnis der Bund-Länder-Runde: „Die Revolution geht weiter“, sagte der Minister zu den Gesetzesvorhaben.

Die Reformen zielen darauf ab, das Vergütungssystem in Kliniken zu ändern und eine Fallpauschale einzuführen, um dem finanziellen Druck zu entgehen, der durch die Lösung einer zunehmenden Zahl von Fällen entsteht. Künftig sollen 60 % allein für die Erbringung von Dienstleistungen vergütet werden. Auch die Finanzierung der Krankenkassen sollte auf einer genaueren Abgrenzung der Versorgungskreise basieren. Sie sollen zudem für einheitliche Qualitätsstandards sorgen. In diesem Sommer einigten sich Bund und Länder weitgehend auf die Grundzüge der Reform. Die Vorbereitungen für den Gesetzesentwurf laufen seit Wochen.

BaWü-Gesundheitsminister: ein schwieriger Prozess

Manne Lucha (Grüne) aus Baden-Württemberg, Vorsitzender des Landesgesundheitsministers, sagte: „Nach dem kritischen Punkt ist die betriebliche Situation Im Stillstand.“ Als Antwort auf die Kritik aus verschiedenen Ländern machte Lauterbach bei dem Treffen deutlich, dass er die Positionen verschiedener Länder zu bestimmten Themen sehe. Es gibt jetzt keine Meinungsverschiedenheiten, was ein Erfolg ist. Man einigte sich darauf, „innerhalb dieser Verantwortungsgemeinschaft“ weiterzuarbeiten. Das ist ein schwieriger Prozess. „Aber wir werden nicht aufgeben“, sagte Lucha. Ziel ist die Umsetzung nachhaltiger und flexibler Lösungen basierend auf den regionalen Bedürfnissen.

Lauterbach berichtete, dass unter anderem die Auswirkungen der Reformen auf den Staat und die Entbürokratisierung sowie in bestimmten Fällen Ausnahmen diskutiert wurden. Was den Qualitätsanforderungen nicht entspricht, kann sofort umgesetzt werden. Insgesamt ist das Ziel der Reformen eine stärkere Professionalisierung. Krankenhäuser hätten die Chance, „wieder durchzuatmen, und der finanzielle Druck sei weg.“ Für Kliniken bedeutet es auch „eine Überlebensgarantie“, insbesondere im ländlichen Raum.

Lauterbach: Das Inkrafttreten des Gesetzes verzögert sich

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) kritisierte die fehlende Diskussion der grundsätzlichen Anforderungen der einzelnen Länder. Eine Wirkungsanalyse ist erforderlich. Sie begrüßte den Wunsch der Staaten, die Angelegenheit hinter verschlossenen Türen zu diskutieren. Für die Bundestags-Ampel-Allianz-Fraktion, die ebenfalls an den Beratungen beteiligt ist, sprach SPD-Expertenpolitikerin Heike Baehrens von einem „unumkehrbaren Prozess“, der nun rechtzeitig gelingen soll.

Lauterbach hat deutlich gemacht, dass sich das geplante Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Januar 2024 verzögern wird. Aus heutiger Sicht stellen die Umsetzungsschritte in den Jahren 2025 und 2026 jedoch kein Problem dar. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte, dass die Situation des „Abzählens an der Fingerkuppe“ weiterhin bestehe. Noch vor Weihnachten muss geklärt werden, welche 250 Kliniken im ländlichen Raum unverzichtbar sind. „Hierfür müssen umgehend finanzielle Mittel bereitgestellt werden“, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Sonst wird das Haus, das gerettet werden muss, weg sein.“

Quelle: www.dpa.com

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