- Verbände fordern mehr Unterstützung für Wohnraum
In Bezug auf den Bau der Batteriefabrik durch das schwedische Unternehmen Northvolt fordern Wohnungsgenossenschaften, dass die Region Dithmarschen beim Bau von erschwinglichem Wohnraum nicht zurücksteht. Laut dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) und dem Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) muss die Bundesregierung die lokalen Gemeinden pragmatisch und finanziell unterstützen.
"Aussiedlungsprojekt mit großer Tragweite in Norddeutschland in den letzten 50 Jahren wird erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt haben, und wir haben noch nicht gesehen, dass die politischen Entscheidungsträger in Kiel, Berlin oder Brüssel das Ausmaß der Herausforderung verstehen", sagte Axel Gedaschko, Präsident des GdW, und Andreas Breitner, Direktor des VNW.
Der Bau einer Fabrik in zwei Jahren sei möglich, betonte Breitner. Doch das gelte nicht für Wohnungen: "Dafür sind zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit erforderlich, damit sie bewohnbar sind. Wenn der Spatenstich für Wohngebäude erst zum Betriebsbeginn erfolgt, ist es zu spät", erklärte die VNW-Spitze.
Vorsitzender der Vereinigung: Nur Neubau hilft
Breitner äußerte die Sorge, dass in Zukunft Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen keine erschwingliche Wohnung mehr finden und stattdessen durch gut verdienende Mitarbeiter der Batteriefabrik verdrängt werden. "Nur ausreichender Neubau hilft", sagte er. Trotz knapper Kassen müsse der Staat kurzfristig Sondermittel für den Bau von erschwinglichem Wohnraum im Dithmarschen Kreis bereitstellen.
Das Unternehmen Northvolt plant, Batteriezellen für bis zu eine Million Elektroautos pro Jahr in Heide zu produzieren. Der Bau des 4,5 Milliarden Euro Projekts wurde Ende März unter anderem von Kanzlerin Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gestartet. Die Fabrik soll 3.000 Arbeitsplätze schaffen. Die Bundesregierung und das Land fördern die Batteriefabrik mit rund 700 Millionen Euro. Dies könnte durch weitere Garantien von rund 202 Millionen Euro ergänzt werden, die noch genehmigt werden müssen.
"Angesichts des erwarteten Zustroms von Mitarbeitern aus der Batteriefabrik ist es entscheidend, die Wohnsituation anzugehen. Daher soll hinzugefügt werden: Die Bundesregierung sollte Wohninitiativen in ihre Unterstützung der lokalen Gemeinden aktiv einbeziehen."
"Um die Verdrängung von niedrigverdienenden Bewohnern zu verhindern, soll hinzugefügt werden: Die Bereitstellung von Sofort- und erheblichen Finanzmitteln für den Bau von erschwinglichem Wohnraum in der Dithmarschen Region ist zwingend erforderlich."