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Verabschiedung der RBB-Staatsverträge in Berlin und Brandenburg

Der neue Staatsvertrag markiert einen weiteren Schritt im langen Prozess der Aufklärung des RBB-Skandals. Die Landesparlamente von Potsdam und Berlin stimmten zu.

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In der 97. Sitzung des Brandenburger Landtags stimmen die Abgeordneten nach einer Debatte über den RBB-Staatsvertrag ab. Foto.aussiedlerbote.de

Landtag - Verabschiedung der RBB-Staatsverträge in Berlin und Brandenburg

Der neue RBB-Staatsvertrag für die Länder Berlin und Brandenburg kann in Kraft treten. Am Donnerstag stimmten beide Landesparlamente der Vereinbarung mehrheitlich zu.

Der Vertrag zielt unter anderem darauf ab, das Aufsichtsgremium RBB zu stärken und Sorgfalts- und Haftungsregeln für Entscheidungsträger einzuführen. Die Gehälter der Direktoren werden begrenzt und es sollte verhindert werden, dass Direktoren allein handeln. Die Änderungen sind die Folgen des Sommers 2022, als der RBB in Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Verschwendung verstrickt war.

Im Brandenburgischen Landtag in Potsdam stimmte die Fraktion der regierenden Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grünen dem Entwurf zu. Die AfD und die Freien Wähler lehnten das Dokument ab, die Linke enthielt sich der Stimme. Im Berliner Abgeordnetenhaus stimmten CDU und SPD dafür. Die Alternative für Deutschland stimmte dagegen, während sich Linke und Grüne der Stimme enthielten.

Der Vertrag werde zum 1. Januar 2024 in Kraft treten, sagte Sebastian Grimm, Staatssekretär im Kanzleramt des Landes Brandenburg. Auch Berlin erwähnt dieses Datum. Das Kanzleramt des Landes Potsdam teilte mit, dass die Genehmigungsunterlagen nach Zustimmung beider Landesparlamente im Dezember ausgetauscht werden könnten.

Der Vertrag sieht außerdem eine Stärkung der regionalen Ausrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ARD vor. Dieses Ziel soll unter anderem durch eine 60-minütige Regionalberichterstattung und die Gründung einer neuen Regionalstelle in Brandenburg/Havel erreicht werden.

RBB-Direktorin Ulrike Demmer befürchtet, dass Teile des Staatsvertrags insbesondere durch Regelungen zur regionalen Berichterstattung in die Unabhängigkeit des Senders eingreifen. „Statt den RBB schlanker und besser zu machen, macht dieser Staatsvertrag ihn komplexer und letztlich teurer“, warnte sie bereits vor Wochen. Strukturen werden komplexer und die Kontrolle schwieriger. „Wir brauchen jedoch mehr“, sagte Demer.

Fraktionen des brandenburgischen Regierungsbündnisses betonten im Landtag die Bedeutung des neuen Staatsvertrages für den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk. CDU-Landeschef Jan Redmann sagte, der RBB werde dadurch zu einem Vorbild an Transparenz. Der Abgeordnete Eric Storn (SPD) bezeichnete den Sender als Pionier des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Grünen-Abgeordnete Petra Budke fügte hinzu, dass der Vertrag eine große Chance für einen Neuanfang biete.

Der Alternative für Deutschland sind der Vertrag und der Sender völlig egal. Stadtrat Dennis Hohloch sagte, der RBB sei ein völlig verkommener Sender und es nicht wert, Rundfunkgebühren zu zahlen. Weitere Reformen sind notwendig. Péter Vida, Vorsitzender der Freien Wähler im Landtag, sagte, der RBB sei volksferner als je zuvor.

Im Berliner Abgeordnetenhaus sagte die SPD-Medienpolitikerin Melanie Kunnemann-Grünow, der Skandal sei angemessen aufgearbeitet worden. Gleichzeitig betonte sie die Bedeutung des Senders: „Wir brauchen den RBB, wir unterstützen den öffentlich-rechtlichen Sender.“ Der CDU-Abgeordnete Christian Goni sagte, die aktuelle Aufgabe des RBB sei es, aus der Krise herauszukommen und sich wieder zu einem wichtigen Medium zu entwickeln .

Kritik kommt von der Opposition. Antje Kapek, medienpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte, die Novelle habe viele Vorteile, sei aber nur ein politischer Kompromiss. Anne Helm, Vorsitzende der Linksfraktion, forderte, dass Projekten Freiheit und Unabhängigkeit vom Staat garantiert werden müssten, um das Vertrauen der Geldgeber zurückzugewinnen. „Das kann nur gelingen, wenn Sparmaßnahmen nicht zu Lasten von Personal und Programmen gehen.“

Der Alternative-für-Deutschland-Abgeordnete Ronald Glasse sagte, nationale Verträge seien nicht geeignet, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. „Dafür muss sich das Finanzierungsmodell ändern“, sagte er. Spectacle plädiert außerdem für stärkere Beschränkungen des Einflusses jeder Partei auf Rundfunkveranstalter.

RBB-Staatsvertragsrecht und Vertragstexte

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Quelle: www.stern.de

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