- Untersuchungen zeigen, dass die Kinderbetreuungskräfte ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben.
Arbeitnehmer in Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz hatten 2023 häufiger unvorhergesehenen Urlaub als ihre Kollegen in anderen Berufen. Im Durchschnitt fehlten sie etwa 30 Tage im vergangenen Jahr, wie ein Bericht der Bertelsmann-Stiftung zeigt. Insgesamt lag die Anzahl der Fehltage aufgrund von Krankheit bei rund 21 Tagen.
Die Stiftung nutzt oft Daten der DAK-Gesundheitskasse, die 12,2 Prozent der Beschäftigten in der Kinderbetreuung bundesweit versichert. Andere Krankenkassen sahen einen ähnlichen Trend.
Fachkraft: Arbeitsüberlastung
Nationweit stieg die Anzahl der Erzieher, die krankgeschrieben wurden, zwischen 2021 und 2023 um 26 Prozent, hauptsächlich aufgrund psychischer Belastung. In Rheinland-Pfalz machten psychische Probleme 17,4 Prozent der Fehltage in der Kinderbetreuung aus. Im Durchschnitt hatten Erzieher bundesweit 29,6 Fehltage, verglichen mit 20,1 Tagen im Durchschnitt aller Berufe.
"Viele Kindertagesstätten befinden sich in einem Teufelskreis: Je mehr Fehltage es gibt, desto mehr Fachkräfte fehlen, was die Arbeitsbelastung für die verbleibenden Mitarbeiter weiter erhöht", erklärte Anette Stein, Expertin für frühkindliche Bildung bei der Bertelsmann-Stiftung. "Hochwertige frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung werden an vielen Stellen schwierig." Die Stiftung schlug ein gesetzlich festgelegtes Finanzierungssystem für qualifiziertes Personal vor, um alle Ausfälle abzudecken.
Der Anstieg der Krankschreibungen bei Arbeitnehmern in Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz, insbesondere aufgrund psychischer Probleme, betont die Bedeutung der Priorisierung von [Gesundheit und Sicherheit] in diesen Bereichen. Die Bewältigung der hohen Arbeitsbelastung und die Bereitstellung ausreichender Unterstützung für Fachkräfte könnten potenziell die Anzahl dieser Fehltage reduzieren.