UN-Sicherheitsrat erzielt Durchbruch im Gaza-Krieg?
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird voraussichtlich heute zusammentreten, um über eine neue humanitäre Resolution zum Krieg in Gaza abzustimmen. Ein von Malta vorgelegter Entwurf fordert unter anderem „ein dringendes und verlängertes humanitäres Moratorium und Korridore im gesamten Gazastreifen für eine ausreichende Anzahl von Tagen“, um sicherzustellen, dass die humanitäre Hilfe dem Völkerrecht entspricht. Der Beschlussentwurf wurde der Deutschen Presse-Agentur vorgelegt.
Die Frist für Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums, Änderungen vorzuschlagen, endet um 16:30 Uhr MEZ. Es wird erwartet, dass Diplomaten in New York heute eine Abstimmung abhalten, wenn bis dahin keine Einwände erhoben werden. Die geplante Zeit ist 21:00 Uhr MEZ.
Resolutionen des Sicherheitsrats sind völkerrechtlich bindend und können daher eine gewisse Wirkung haben.
Dies bedeutet nicht, dass die Annahmen sicher sind. Insbesondere war unklar, ob Israels Verbündete, die USA, bei einer Stimmenthaltung einen mehrtägigen Aufruf zu einem Waffenstillstand tolerieren könnten. Die Vereinigten Staaten verfügen neben China, Russland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich über ein Vetorecht. Der Sicherheitsrat hat außerdem zehn Mitgliedstaaten, deren Amtszeit jeweils zwei Jahre beträgt.
Seit Wochen versucht der UN-Sicherheitsrat, einen Text zu finden, auf den sich das Gremium einigen kann. Bisher scheiterte der Entwurf an den Vetos der USA einerseits und Russlands und Chinas andererseits. Ende Oktober verabschiedete die 193-köpfige UN-Generalversammlung mehrheitlich eine deutlich kritischere Resolution gegenüber Israel. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung. Die Entscheidung ist völkerrechtlich nicht bindend.
Quelle: www.dpa.com