Überschuldet: So werden Sie Geldsorgen los
In einer Schuldenspirale stecken geblieben? Insbesondere bei kleineren Beträgen ist eine Selbstbefreiung nicht ausgeschlossen. Ein ehrlicher Geldraub könnte ein guter Anfang sein.
Ratenzahlung, Immobilienkredit oder Autokredit: Viele Menschen haben Schulden. Zu einem echten Problem werden sie erst dann, wenn Sie sie nicht mehr bedienen können, das heißt, wenn Einkommen und Vermögen nicht mehr ausreichen, um den geschuldeten Restbetrag zu decken. Dann ist da noch die Diskussion über Überschuldung.
„Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Menschen selbst“, sagt Kerstin Föller von der Verbraucherzentrale Hamburg. Dennoch lassen sich einige häufige Auslöser einer Überschuldung identifizieren.
Dazu gehören Einkommensverluste, Trennung und Scheidung und sogar der Tod eines Mitschuldners, sagte Fowler. Auch Krankheiten lösen häufig eine Schuldenspirale aus. „Die oft zitierte unwirtschaftliche Haushaltsführung, nämlich das Konsumverhalten, ist selten die Ursache für Überschuldung“, sagte Fowler.
Dies wird zumindest teilweise durch den jährlichen Überschuldungsbericht des Hamburger Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) gestützt. Im aktuellen Bericht für das Jahr 2023 war in etwa 20 % der Fälle der Verlust des Arbeitsplatzes der Grund für die Empfehlung. Rechnet man Auslöser wie „Krankheit“ (ca. 13 %) und „Scheidung oder Trennung“ (ca. 10 %) hinzu, lässt sich fast die Hälfte der Fälle (ca. 43 %) auf Ereignisse zurückführen, auf die die betroffene Person nur begrenzten Einfluss hatte.
Mindestens jeder zehnte (ca. 10 %) der Betroffenen gab an, dass sein Ausgabeverhalten die Ursache für die Überschuldung sei.
Nutzen Sie die Sprechstunden der Schuldnerberatungsstelle
Doch die meisten Menschen geraten in der Regel nicht sofort in eine Schuldenspirale. Es gibt Warnschilder. „Hier kann es sich um einen Dispokredit handeln, der regelmäßig in Anspruch genommen wird“, sagte Sally Peters, Geschäftsführerin bei iff. Die Gebühren für die Inanspruchnahme dieses Dispokredits sind relativ hoch und weisen darauf hin, dass Sie ihn mit Ihrem aktuellen Einkommen nicht finanzieren können.
Weitere Anzeichen sind Schulden gegenüber Vermietern oder Strom- und Gaslieferanten. „Beides kann schnell das Überleben gefährden“, betont Peters.
Wenn sich unbezahlte Forderungen und Rechnungen häufen, heißt es zunächst schnell handeln. Doch wie kommt man aus der Verschuldung heraus? „Fast jede Schuldnerberatungsstelle bietet eine offene Sprechstunde oder eine Telefonseelsorge an, die Sie nutzen sollten“, rät Peters. Betroffene können sich dort Tipps holen. Auch Selbsthilfehilfe für Schuldner wird angeboten. Tipps finden Sie auf dem Informationsportal der Bundesschuldenberatungsstelle (BAG SB).
Einnahmen und Ausgaben auflisten
Als ersten Schritt ist es wichtig, die eigene finanzielle Situation zu verstehen. Das heißt: Listen Sie einfach auf, welche Schulden Sie haben, welche Zinsen fällig sind und wann diese spätestens zurückgezahlt werden müssen.
Der nächste Schritt besteht darin, Ihre Einnahmen und regelmäßigen Ausgaben, wie zum Beispiel Miete oder Lebensmitteleinkäufe, genauer unter die Lupe zu nehmen. Welche Gebühren sind optional und welche erforderlich? Wo kann ich es speichern? Mit einem Haushaltsbuch, in dem alle Ihre Ausgaben regelmäßig aufgeführt sind, können Sie schnell Bereiche identifizieren, in denen Sie Ausgaben reduzieren können. Solche Familienbücher lassen sich klassisch mit Stift und Papier speichern – oder per App.
Kosten senken und Schulden reduzieren
Für Menschen mit Schulden ist es wichtig, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Stattdessen sollten Sie Ihre finanziellen Probleme so schnell wie möglich in den Griff bekommen.
Wer im Rahmen der Selbsthilfe aufgeführte Ausgaben von seinem Einkommen abzieht, hat einen Betrag zur Schuldentilgung zur Verfügung. Ein Schuldenplan sollte darlegen, welche Schulden am dringendsten zurückgezahlt werden müssen (z. B. Rechnungen des Stromanbieters) und welche Schulden eine geringere Priorität haben.
Ergänzen Sie Ihr Einkommen durch Teilzeitarbeit, z. B.
Wenn Sie beispielsweise Ihr Einkommen steigern möchten, um Schulden schneller abbezahlen zu können, könnten Sie einen Teilzeitjob annehmen. Wer zum Beispiel seinen Keller oder Dachboden ausräumt und auf Online-Marktplätzen nicht mehr benötigte, aber gut erhaltene Gegenstände verkauft, kann mit dem Erlös auch sein Einkommen aufbessern.
Wichtig auch: Sprechen Sie mit Gläubigern wie Vermietern und legen Sie die aktuelle Situation offen. „Auch wenn es kitschig klingt“, sagte Sally Peters, „Reden hilft.“
Sie rät Verschuldeten, sich eine vertrauenswürdige Person zu suchen, die sie unterstützt. Wenn Sie Ihre Schulden nicht alleine reduzieren können, können Sie sich jederzeit umfassend von der Schuldenberatung beraten lassen. Es ist nie ein Fehler, sie so früh wie möglich zu besuchen.
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Quelle: www.ntv.de