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Tschetschenen begrüßen CDU-Politiker in Cum-Ex-PUA

Nach der Untersuchung der Warburg Bank prüft das 'Cum-Ex'-Komitee der Stadt Hamburg nun auch die Aktivitäten der HSH Nordbank. Der Bürgermeister Tschentscher hält es für wahrscheinlich, dass auch Politiker der CDU befragt werden.

Peter Tschentscher begrüßt die Vorladung ehemaliger CDU-Politiker im Cum-Ex Untersuchungsausschuss.
Peter Tschentscher begrüßt die Vorladung ehemaliger CDU-Politiker im Cum-Ex Untersuchungsausschuss.

- Tschetschenen begrüßen CDU-Politiker in Cum-Ex-PUA

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher erwartet keine bahnbrechenden Erkenntnisse von der erweiterten Cum-Ex-Untersuchungsausschuss, der sich auf die ehemalige HSH Nordbank konzentriert, begrüßt aber die geplanten Aussagen ehemaliger CDU-Bürgermeister und Finanzsenatoren. "Es ist ganz angemessen, dass die verantwortlichen CDU-Mitglieder des Senats zu der Zeit erklären, wie Cum-Ex-Geschäfte unter ihrer Aufsicht gemacht werden konnten", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Schließlich trugen sie die politische Verantwortung.

Laut den aktuellen Plänen des Untersuchungsausschusses sollen nicht nur Tschentscher und der ehemalige Bürgermeister sowie derzeitige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), sondern auch die CDU-Vorgänger Ole von Beust und Christoph Ahlhaus sowie der ehemalige CDU-Finanzsenator Wolfgang Peiner und der ehemalige CDU-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, vernommen werden. Auch der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), soll als Zeuge geladen werden. Der Ausschuss erhofft sich von ihm Informationen zum Stand der Aufklärung von Cum-Ex-Geschäften bei der WestLB.

Die HSH Nordbank hatte zwischen 2008 und 2011 durch Cum-Ex-Geschäfte in 29 Fällen Kapitalertragsteuerrückerstattungen erhalten, obwohl die Steuern zunächst nicht gezahlt worden waren. Das ergab eine Untersuchung der Kanzlei Clifford Chance. Die Fälle wurden an die Staatsanwaltschaft gemeldet und rund 126 Millionen Euro wurden 2014 an das Finanzamt zurückgezahlt. Das hatte die Bank mitgeteilt. Ende 2018 wurde die damalige Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein auf Druck der EU-Kommission an US-Investoren verkauft und nach der Privatisierung in Hamburg Commercial Bank (HCOB) umbenannt.

Tschentscher wies Hinweise aus der Opposition zurück, dass CDU-Regierungsbeamte nichts zu den Vorgängen sagen könnten, da die Geschäfte erst Jahre nach ihrem Ausscheiden bekannt geworden seien. Die HSH Nordbank war mit Milliarden an Steuergeldern aus Hamburg und Schleswig-Holstein gerettet worden. "In einer solchen Phase sollte ein Aufsichtsratsvorsitzender und CDU-Finanzsenator eine gründliche Überprüfung des Geschäftsmodells sicherstellen." Stattdessen wurden zu dieser Zeit Cum-Ex-Geschäfte von der HSH Nordbank getätigt. "Das ist skandalös und man sollte politische Verantwortung dafür übernehmen."

Tschentscher: Erweiterung des Mandats des Ausschusses ist ein Oppositionsmanöver

Schließlich hatten die damalige Finanzministerin von Schleswig-Holstein, Monika Heinold (Grüne), und er in seiner damaligen Funktion als Finanzsenator 2013 die neue Führung bei der Aufklärung und Beilegung der Cum-Ex-Geschäfte aus der Zeit der CDU-Regierung unterstützt. Der Ansatz und die Ergebnisse wurden damals detailliert den Ausschüssen präsentiert. "Deshalb ist dies ein Oppositionsmanöver, hat aber nichts mit der Klärung von Sachfragen zu tun", sagte Tschentscher bezüglich der Erweiterung des Mandats des Untersuchungsausschusses auf die HSH Nordbank.

Die Erweiterung des Mandats des Untersuchungsausschusses umfasst die Einvernahme ehemaliger CDU-Mitglieder wie Ole von Beust, Christoph Ahlhaus, Wolfgang Peiner und Peter Harry Carstensen über ihre Rollen bei der Genehmigung von Cum-Ex-Geschäften während ihrer Amtszeit, da sie politische Verantwortung für die Handlungen der Bank während ihrer Amtszeit trugen.

Da die HSH Nordbank, die zuvor eine Landesbank in Hamburg und Schleswig-Holstein war, 126 Millionen Euro an Steuern aufgrund von Cum-Ex-Geschäften zurückgezahlt hat, ist es entscheidend, dass diese ehemaligen CDU-Mitglieder Klarheit über ihre Rollen schaffen, um Rechenschaftspflicht sicherzustellen und ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden.

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